Augen auf beim Kauf von Lebensmitteln im Internet - viele Mängel
In Zeiten der Corona-Pandemie kauften viele ihre Lebensmittel online. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Schweizerische Konsumentenforum überprüfte 323 Onlineshops in der Schweiz.
- Dabei kam heraus: Bei 78 Prozent waren die Angaben mangelhaft oder fehlten.
- Beim Kauf von Produkten aus unsicherer Quelle im Internet sei deshalb Vorsicht geboten.
Wegen der Coronavirus-Pandemie werden Lebensmittel häufiger online eingekauft. Bei 78 Prozent der Onlineshops, die Nahrungsmittel verkaufen, waren die Angaben jedoch mangelhaft oder fehlten ganz.
Bei 323 Onlineshops schweizweit sei geprüft worden, ob auch online alle nötigen Produkteinformationen verfügbar sind, teilte das Schweizerische Konsumentenforum am Mittwoch mit.
Laut dem Konsumentenforum nehmen Meldungen zu nicht konformen Lebensmitteln, die über Onlineshops verkauft werden, zu. Beim Kauf von Produkten aus unsicherer Quelle im Internet sei deshalb Vorsicht geboten.
Die Kantonschemiker hätten Massnahmen veranlasst, damit die Mängel behoben werden. Denn das Lebensmittelgesetz verlange, dass online dieselben Informationen verfügbar seien, wie auf der Etikette. Davon ausgenommen seien nur das Haltbarkeitsdatum und das Warenlos.
Schweizer Onlineshops werden geprüft
Onlineshops mit einem Standort in der Schweiz würden regelmässig kontrolliert, hiess es weiter. Ausländische Webshops unterstünden jedoch nicht der Schweizer Gesetzgebung, sie könnten demnach auch Produkte anbieten, die nach Schweizer Lebensmittelrecht nicht verkehrsfähig seien.
Vorsicht sei insbesondere bei als «Nahrungsergänzungsmittel» bezeichneten Produkten geboten. Diese enthielten häufig nicht zulässige Zutaten. Die empfohlene Verzehrmenge könne bereits zu einer Überdosierung bestimmter Substanzen führen. Teilweise seien die Produkte sogar gesundheitsschädigend, darunter Produkte, die gleichzeitig für Tiere und Menschen angeboten würden.
Augen auf auch beim Kauf über Social-Media-Plattformen: Dort können Produkte anonym und allenfalls in geschlossenen Gruppen angepriesen werden, wie es weiter hiess. Bei Erfahrungsberichten handle es sich oftmals um getarnte Werbung.
Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) empfehle Konsumenten die Produkte, welche von einem Rückruf oder Warnung betroffen seien, an Verkaufsstellen zurückzubringen oder zu entsorgen.