Erdogan unterbricht Cassis-Rede am Flüchtlingsforum in Genf
Das Wichtigste in Kürze
- Ignazio Cassis hat heute Dienstag in Genf das Globale Flüchtlingsforum eröffnet.
- Mit Spannung erwartet wurde der Auftritt von Recep Tayyip Erdogan.
- Der türkische Präsident traf jedoch mit einer 45-minütigen Verspätung zur Konferenz ein.
Aussenminister Ignazio Cassis hat am Dienstag in Genf das Globale Flüchtlingsforum eröffnet. Er forderte mit Uno-Generalsekretär Antonio Guterres Taten für die Flüchtlinge. Mit Spannung erwartet wurde der Auftritt des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.
Weltweit würden 71 Millionen Menschen gewaltsam vertrieben, darunter befänden sich 26 Millionen Flüchtlinge. Ihre Situation ist gemäss dem Uno-Flüchtlingshilfswerk UNHCR traurig.
Unterstützung für Entwicklungsländer
Die internationale Staatengemeinschaft müsse mehr für sie tun, forderte Guterres. Dies gelte insbesondere für die Entwicklungsländer, die unterstützt werden müssten. Rund 80 Prozent der Flüchtlinge würden ausserhalb der reichen Ländern in Empfang genommen. Diese Länder müssten mehr Unterstützung erhalten.
Die Türkei ist das Land, das mit über 3,5 Millionen am meisten Flüchtlinge aufgenommen hat. Erdogan selber traf mit einer 45-minütigen Verspätung zur Konferenz ein, was zu einem kurzen Unterbruch der Rede von Cassis führte.
Am Vortag der Konferenz hatten 30 grosse Unternehmen angekündigt, dass sie sich mit 250 Millionen Dollar an der Unterstützung der Flüchtlinge beteiligen werden, unter anderem für deren verbesserte Bildung.
Schweiz will 1600 Flüchtlinge aufnehmen
Die Schweiz will in den Jahren 2020 und 2021 1600 Flüchtlinge aufnehmen, um andere Länder zu entlasten. Bis 2022 will das Land das Uno-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) mit 125 Millionen Franken unterstützen, wie Cassis sagte.
Das Globale Flüchtlingsforum kommt am Dienstag ein Jahr nach Annahme des globalen Flüchtlingspakts durch die Vereinten Nationen in Genf zusammen. An dem Treffen nehmen über 2000 Vertreter von Uno-Mitgliedsstaaten, Hilfsorganisationen, Privatwirtschaft sowie religiöse Führer teil.