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Ausserordentlich frühe und starke Pollensaison in der Schweiz

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Bern,

Die Pollensaison 2022 war für Allergikerinnen und Allergiker ausgesprochen unangenehm.

Haselpollen bereits zu Jahresbeginn: Die Schweiz hat eine frühe und heftige Pollensaison hinter sich. (Archivbild)
Haselpollen bereits zu Jahresbeginn: Die Schweiz hat eine frühe und heftige Pollensaison hinter sich. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/DPA/A3371/_WOLFRAM STEINBERG

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Pollensaison 2022 war in der Schweiz durch eine äusserst hohe Pollenbelastung geprägt.
  • Milde Temperaturen stehen am Ursprung der hohen Belastung.
  • Das Allergiezentrum rät zu einer Desensibilisierungskur während der Pollenpause.

Für Allergikerinnen und Allergiker war die Pollensaison 2022 kein Honigschlecken. Bereits ab Jahresbeginn flogen Haselpollen. Durchwegs war die Pollenbelastung bis zum Schlussbouquet mit der Gräserblüte hoch. Schuld am frühen und starken Pollenflug ist das milde Wetter, wie das Allergiezentrum Schweiz am Dienstag mitteilte.

Es rät in der mit dem Ende der Gräserblüte einsetzenden Pollenpause zu einer Desensibilisierungskur. Damit könne das Leiden in der nächsten Pollensaison weniger stark ausfallen.

Pollenbelastung bereits zu Jahresbeginn

Die Leidenszeit für Allergikerinnen und Allergiker begann im Tessin mit der Haselblüte bereits im Dezember. Auf der Alpennordseite begann dieselbe zu Jahresbeginn. Das ist zwanzig bis dreissig Tage früher als gewöhnlich. Zudem war die Blüte stark bis sehr stark, wie die Biometeorologen vom Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie Meteoschweiz feststellten.

Aufgrund der Messdaten von Meteoschweiz gehörte die Haselpollensaison 2022 stellenweise zu den stärksten seit 30 Jahren. An den Standorten Luzern, Münsterlingen (TG) und Buchs (SG) wurden die höchsten Werte der 30-jährigen Messreihe registriert. Auch die gleichzeitig blühenden Erlen gaben grosse Mengen an Pollen ab.

Pollensaison
Pollen vom Haselstauch fliegen durch die Luft. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/DPA/WOLFGANG KUMM

Die Birken hatten 2022 ein sogenanntes Mastjahr und produzierten damit mehr Blüten. Ihre Pollen liessen die Bäume mit den weissen Stämmen sehr früh ab Mitte März fliegen.

Die Pollenbelastung durch die Birken war im Mittelland je nach Messstation an 16 bis 29 Tagen stark. Im Tessin sogar an 36 Tagen. Das sind 13 respektive 16 Tage mehr als im Mittel. Nicht ganz so stark war der Pollenflug der Eschen, er lag im Durchschnitt.

Ab Mitte April blühten die Nadelhölzer aussergewöhnlich stark. Gemäss Meteoschweiz war die Fichtenblüte die drittstärkste seit 1990. Für Allergiker ein Trost: Fichtenpollen sind kaum allergen.

Früher Höhepunkt der Gräserpollen

Früh auf dem Höhepunkt war auch die Blüte der Gräser. Schon ab Mitte April waren die ersten Gräserpollen in der Luft. Wirklich heftig wurde die Belastung für Heuschnupfengeplagte ab Ende April im Tessin und ab Mai auf der Alpennordseite. Hier registrierten die Stationen zwischen sechs und 21 Tage mit starkem Pollenflug und damit überdurchschnittlich viele.

Pollensaison
Blütenstaub auf der Wasseroberfläche. (Symbolbild) - Keystone

Dabei war die Belastung in der Deutschschweiz höher als in der Westschweiz und im Wallis. Ab Ende Juni nahm die Gräserblüte ab und läutete das Ende der Pollensaison ein.

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