Austrian Airlines weigert sich, Schweizer Passagiere zu entschädigen
Die österreichische Fluggesellschaft Austrian Airlines verweigert Schweizern elementare Fluggastrechte. Die Begründung dafür ist jedoch rechtlich nicht haltbar.
Das Wichtigste in Kürze
- Austrian Airlines verweigert Schweizern grundlegend Ansprüche auf Ausgleichszahlungen.
- Die Fluglinie begründet dies damit, dass die Schweiz nicht zur EU gehöre.
- Experten und die EU-Kommission bestätigen jedoch kurioserweise das Gegenteil.
Die österreichische Fluggesellschaft Austrian Airlines steht unter Beschuss. Sie soll systematisch Ausgleichszahlungen an Passagiere aus der Schweiz verweigert haben. Laut einem Bericht des «Tages-Anzeigers» sind die Gründe für die Ablehnung rechtlich jedoch gar nicht haltbar.
Unhaltbare Begründungen
Ein Jurist von «Cancelled.ch», einer Plattform für Fluggastrechte, äusserte sich gegenüber der Zeitung. Er berichtet von zahlreichen Anfragen pro Woche von Passagieren, die ihre Entschädigung einfordern wollen.
Besonders auffällig: Nur Austrian Airlines lehnt konsequent Ansprüche aus der Schweiz ab. Eine redaktionelle Anfrage der News-Plattform «Bluewin» liess das Unternehmen unbeantwortet.
Airline scheint EU-Gesetz missverstanden zu haben
Die Begründung der Austrian Airlines klingt für Aussenstehende einleuchtend. Die Schweiz ist kein EU-Mitglied und daher würden EU-Fluggastrechte bei Umsteigeflügen ohne Start- oder Zielort in der EU nicht gelten. Doch diese Argumentation ist laut Experten falsch.
Auf der Website des Bundesamts für Zivilluftfahrt wird klargestellt: Europäische Fluggastrechte gelten aufgrund bilateraler Luftverkehrsabkommen auch für Reisen in und aus der Schweiz. Eine Tatsache, die auch von der EU-Kommission bestätigt wird.
Noch ist unklar, ob es zu Klagen oder Veränderungen der Richtlinien der Fluggesellschaft kommen wird.