Axpo plant bis 2030 grosse Solar-Offensive
Das Wichtigste in Kürze
- Die Axpo will im grossen Stil in Sonnenenergie aus der Schweiz investieren.
- Die politischen Hürden für Anlagen in den Alpen wurden zuletzt stark abgebaut.
- Rund 1,5 Milliarden Franken sollen in die Solar-Offensive investiert werden.
Der Energiekonzern Axpo will in der Schweiz kräftig in Sonnenstrom investieren. Rund 1,5 Milliarden Franken soll die Solar-Offensive kosten. Kürzlich wurden die politischen Rahmenbedingungen für Anlagen in den Schweizer Alpen erleichtert, was den Plan bestärkt. Aber auch die hohen Strompreise an den Märkten sind ein Grund.
Mehr als 1,2 Gigawatt Leistung sollen die gebauten Solaranlagen der Axpo haben. Bis 2030 soll der Bau in den Alpen und im Schweizer Mittelland beginnen.
Jahresbedarf von mehr als 300'000 Haushalten
Mit dieser «Solar-Offensive» will Axpo insbesondere im kritischen Winter einen Beitrag zur hiesigen Stromversorgung leisten. Dann ist die Schweiz auf Stromimporte aus dem Ausland angewiesen. Umgesetzt werden sollen die Pläne von der Tochtergesellschaft CKW.
Mit 1,2 Gigawatt liessen sich jährlich rund 1,5 Milliarden Kilowattstunden Strom produzieren. Dies entspreche dem Jahresbedarf von mehr als 300'000 Haushalten. Die Axpo rechnet dafür mit Investitionen von rund 1,5 Milliarden Franken.
Nalps-Stausee neu mit Solarpanels
Geplant sind unter anderem alpine Solaranlagen auf Infrastruktur und Freiflächenanlagen. Zudem soll es Projekte im Schweizer Mittelland wie etwa Dachanlagen auf Industriegebäuden oder Hausdächern geben.
Voraussichtlich ab Frühjahr 2024 soll beim Nalps-Stausee (GR) eine Freiflächenanlage mit einer Leistung von 10 Megawatt gebaut werden. In Betrieb gehen soll die Anlage im Herbst 2025. So kann sie ab dann gerade auch im Winter Strom liefern.
Alpine Solaranlagen «über dem Nebelmeer» würden im Winter rund dreimal so viel Strom produzieren wie vergleichbare Anlagen im Schweizer Mittelland. Das hätten auch die ersten Erfahrungen bestätigt.
So ist etwa eine alpine Solaranlage an der Muttsee-Staumauer seit Ende August bereits in Betrieb. Seit Oktober 2021 war sie im Teilbetrieb. Gemeinsam mit IWB wurde im Kanton Glarus die bisher grösste alpine Solaranlage der Schweiz auf 2500 Meter über Meer gebaut. Die Anlage produziere im Jahr 3,3 Millionen Kilowattstunden Strom, die Hälfte davon im Winter.
Die Rahmenbedingungen der Politik würden derartige Investitionen überhaupt erst ermöglichen. In Kombination mit den höheren Marktpreisen für Strom erlaube dies diese Offensive. So Axpo-Chef Christoph Brand in der Mitteilung.
Das Parlament habe in der Herbstsession 2022 die Voraussetzungen für den raschen Zubau von PV-Freiflächenanlagen mit hoher Winterproduktion geschaffen. Der Anspruch auf vereinfachte Bewilligungsverfahren und auf zusätzliche Fördermittel gelte allerdings lediglich bis Ende 2025. Durch eine Gesamtjahresproduktion im Umfang von zwei Terawattstunden kann dieser Anspruch auch erhoben werden.