Badis fehlt Personal – und stellen Securitys als Bademeister an
Berner Badis beklagen einen Bademeister-Mangel. Denn: Kaum jemand konnte wegen des Coronavirus die Prüfung ablegen. Jetzt springen Securitys in die Bresche.
Das Wichtigste in Kürze
- Bademeister sorgen in Freibädern für die Sicherheit der Gäste.
- Die Corona-Pandemie zeigt Nachwehen: Es fehlt der Bademeister-Nachwuchs.
- In Bern helfen deshalb nun Mitarbeiter von Sicherheitsdiensten aus.
Am Feierabend noch rasch einen Abstecher ins Freibad machen und unter den wachsamen Augen der Bademeister ins kühle Nass springen; wer kennt es nicht? Doch in diesem Sommer kann es auch sein, dass ein Security für die Sicherheit der Gäste sorgt.
Denn wie die «Berner Zeitung» berichtet, beklagen Berner Badis wie das Marzili einen Bademeister-Mangel. Der Grund: das Coronavirus! Wegen der Lockdowns und Einschränkungen konnten im vergangenen Jahr kaum Menschen die für den Bademeister-Job erforderlichen Prüfungen ablegen.
Auch sei der Job leider nicht der attraktivste, gibt Martin Gasser vom Berner Sportamt zu. «Die Leute arbeiten nicht mehr gerne am Wochenende» und auch die Saisonalität des Berufs helfe nicht.
Nach Zertifikatskontrolle nun Bademeister
Die Lösung: Das Berner Sportamt hat mit einer Security-Firma zusammengespannt. Badis mit Bademeister-Bedarf können sich so bei der Firma Angestellte «ausleihen». Die Mitarbeiter absolvieren vor ihrem Einsatz das Brevet der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG).
Die Securitys sind dabei bereits mit der Arbeit im Freibad vertraut, wie Projektleiter Dirk Mewes gegenüber der Zeitung erklärt: «Während der Pandemie standen unsere Security-Mitarbeitenden für die Zertifikatskontrolle in den Bädern im Einsatz.»
Mewes selbst hilft in diesen Tagen im Marzili als Bademeister aus. Total stellt seine Firma rund 200 Stellenprozent zur Verfügung.
Aktuell stehen die Sicherheitsmitarbeiter nur in städtischen Badis im Einsatz, doch auch ausserhalb der Stadt wäre der Bedarf da. So etwa in Ostermundigen, wo seit Monaten händeringend ein zusätzlicher Bademeister gesucht wird.
Um dem Problem künftig Herr zu werden, arbeitet man gemäss Gasser an einer Lehre: zum Fachmann / zur Fachfrau Betriebsunterhalt EFZ mit Fachkompetenz Sportanlagen. Damit soll der Bademeister-Mangel behoben werden.