Baselbieter Gemeinde meldet Impfquote von 11 Prozent
Nicht überall stösst die Impf-Kampagne auf offene Arme. Besonders in ländlichen Kantonen ist die Impf-Quote unterdurchschnittlich tief.
Das Wichtigste in Kürze
- Pro 100 Personen wurden in der Schweiz 89,6 Impf-Dosen verabreicht.
- Ländliche Gemeinden und Kanton schneiden oft unterdurchschnittlich ab.
- Betroffene Kantone versuchen jetzt mit neuen Mitteln, die Bevölkerung zu überzeugen.
Der Schweizer Impf-Turbo gibt nach. Waren vor einem Monat freie Termine eine Seltenheit, können heute Impfwillige in vielen Kantonen unangemeldet in die Impfzentren reinspazieren.
Bei der Impfbereitschaft gibt es kantonale Unterschiede. Gemäss jüngsten Zahlen des Bundesamts für Gesundheit (BAG) wurden in der Schweiz im Schnitt 89,6 Impfdosen pro 100 Personen verabreicht.
Allerdings gibt es deutliche kantonale Unterschiede. Spitzenreiter ist Basel-Stadt mit 101,4 verabreichten Dosen pro 100 Personen, Rang zwei geht nach Genf. Schlusslicht ist Freiburg mit 76 Impfdosen. Ebenfalls eher schlecht schneiden die Kantone Appenzell Innerrhoden, Glarus, Obwalden und Schwyz ab.
BAG fehlen die Daten
Gibt es einen Stadt-Land-Graben? Beim BAG weiss man davon nichts. «Aus datenschutzrechtlichen Gründen gibt es die Impfdaten leider nicht aufgeschlüsselt nach Postleitzahl», sagt Sprecherin Danièle Bersier.
Also hat Nau.ch bei mehreren Kantonen nachgefragt, die städtisch wie auch ländlich geprägt sind. Die Antworten sind oft ausweichend. Man erhebe solche Daten nicht, heisst es vielerorts.
Einzig in Basel-Landschaft redet man Klartext. «Gemeinden mit einer tieferen Einwohnerzahl weisen eine geringere Impfquote auf», bestätigt Rolf Wirz vom Informationsdienst Kantonaler Krisenstab.
Knapp jeder zehnte geimpft
Die Impf-Gallier in Basel-Land leben in einer Gemeinde im Bezirk Laufen. 11,5 Prozent der Bevölkerung sind dort nur geimpft. Auf dem zweitletzten Platz ist ebenfalls eine Gemeinde aus dem Berzirk Laufen. Den Pieks gegen das Coronavirus hatte nur ein Viertel der Einwohner. Aus Datenschutzgründen verrät der Kanton nicht, um welche Gemeinden es sich konkret handelt.
Mit steigender Einwohnerzahl ändert sich das Bild mehrheitlich. In grösseren Gemeinden im Bezirk Arlesheim liegt die Impfquote mit zwischen 40 und 50 Prozent deutlich höher. Diese Gemeinden ziehen Basel-Landschaft nach oben: Im schweizweiten Vergleich befindet sich der Kanton im oberen Mittelfeld.
Die Kantone mit tiefer Impf-Quote haben noch nicht aufgegeben. Wie der «Blick» heute berichtet, führt der Kanton Obwalden neu Abendtermine ein. Glarus hofft, mit mobilem Equipment mehr Menschen zu erreichen. Und in Schwyz soll ein Walk-in-Angebot und ein Impfbus Piks-Muffel überzeugen.
Doch welche Quote schafft die Schweiz, wenn der Motor bereits jetzt stottert? BAG-Sprecherin Bersier sagt, dass es kein allgemeines Impfziel gebe. Man sehe die Impfung allerdings als eine der wichtigsten Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie. «Jede Impfung zählt.»