Basler Polizisten verdienen schweizweit am wenigsten
In den beiden Halbkantonen Basel-Stadt und Basel-Land verdienen neue Polizisten am allerwenigsten. Die Politik will das jetzt ändern.
Das Wichtigste in Kürze
- Im schweizweiten Vergleich ist der Einstiegslohn von Basler Polizisten am tiefsten.
- Die Politik in beiden Halbkantonen will den Beruf wieder attraktiver machen.
- Um im Mittelfeld zu liegen, müsste der Einstiegslohn rund 700 Franken höher sein.
Obwohl Basler Polizisten mitunter am meisten zu tun haben, erhalten sie im schweizweiten Vergleich den tiefsten Einstiegslohn. 4788 Franken brutto bekommt ein 25-Jähriger, der frisch aus der Polizeischule kommt, bei der Kantonspolizei Baselland als Basislohn. In Basel-Stadt sind es 4841 Franken.
Die Zahlen stammen aus einer Erhebung von «Watson» und haben in der Baselbieter Politik eine Debatte ausgelöst. Am Donnerstag reichte SP-Nationalrätin Simone Abt ein Postulat ein, das links der Mitte breite Unterstützung findet.
Sie fordert, «Massnahmen zu ergreifen, um unseren Kanton von einem unrühmlichen Schlussplatz weg bis mindestens ins schweizweite Mittelfeld zu führen». Das berichtet die «Basler Zeitung».
Auf die Statistik gestützt würde das einen Basislohn von 5300 bis etwa 5700 Franken bedeuten. Ein solcher wird zum Beispiel in St. Gallen, Bern oder Solothurn bezahlt.
Am meisten Lohn erhalten frisch gebackene Polizisten mit Abstand in Genf (6830 Franken), gefolgt von Zürich (6249 Franken) und Zug (6160). Auch im Aargau, in Schwyz und in Glarus gibt es noch über 6000 Franken. Zulagen können kantonal variieren.
Stadt hat schon reagiert
Im Landrat in Liestal BL schielt man dabei in die Stadt, wo die Problematik schon im Frühjahr ein grösseres Thema war: Weil der Polizei Basel-Stadt rund 80 Vollzeitstellen fehlten, erhöhte man die Löhne temporär kurzerhand um bis zu 400 Franken. Davon haben vor allem altgediente Beamte profitiert. Die Massnahme ist vorerst auf drei Jahre befristet.
Das Stadt-Parlament will den Kanton als Arbeitgeber generell wieder attraktiver machen. Ende 2022 überwies der Grosse Rat eine Motion, welche die 38-Stunden-Woche fordert. Andere Vorstösse zielen darauf ab, Mitarbeitende mit Schicht- und Wochenendarbeit zu entlasten.