Bauernproteste: Jetzt fordern auch die Schweizer Bauern mehr Geld
In Deutschland und Frankreich legen die Bauern aktuell den Verkehr lahm. Jetzt erreichen die Bauernproteste auch die Schweiz. Der Verband stellt Forderungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Auch die Schweizer Bauern stellen nun Forderungen auf.
- Wie ihre Kollegen in Deutschland und Frankreich sehen sie sich finanziell bedroht.
- Protestaktionen mit Traktoren, die Strassen blockieren, sind derzeit jedoch nicht geplant.
In Deutschland und Frankreich laufen die Bauernproteste schon seit einer Weile heiss. In der Schweiz herrscht bisher Ruhe. Doch das ändert sich nun: Auch der Schweizer Bauernverband stellt Forderungen auf.
Am Dienstagvormittag lancierte der Verband eine Petition, die innerhalb von nicht einmal zwölf Stunden die erhofften 6000 Unterschriften erreichte. «Die Einkommenssituation vieler Bauernfamilien ist auch in der Schweiz ungenügend, ja prekär», heisst es in dem Text. Zwar sei für 2024 klar, wie viel Geld vom Bund fliesst. Doch befürchten die Bauern in den nächsten Jahren Kürzungen.
Forderung: Produzentenpreise um fünf bis zehn Prozent erhöhen
Die Kernforderung des Schweizer Bauernverbandes lautet deshalb, dass die Zahlungen für die Landwirte in den kommenden Jahren mindestens gleich bleiben. Die Produzentenpreise müssten um fünf bis zehn Prozent erhöht werden. Nur so sei ein gerechtes Einkommen möglich.
Wie ihre Kollegen im Ausland fordern auch die Schweizer Landwirte einen Verzicht auf weitere Umweltauflagen. Zudem werben sie für eine bessere Anerkennung ihrer Leistung.
Bauernproteste wie im Ausland derzeit nicht geplant
Steht zu befürchten, dass bald auch in der Schweiz Traktoren Strassen blockieren und Demonstrationen abgehalten werden? Francis Egger, der Vizepräsident des Schweizerischen Bauernverbandes, schliesst das bislang aus.
In der Schweiz seien derartige Protestaktionen nicht zielführend, sagte er. Dennoch stellt der Bauernverband bezüglich der Bauernproteste im Ausland in seiner Petition fest: «Die Probleme in der Schweizer Landwirtschaft und damit die Forderungen sind in weiten Teilen gleich.»