Begrenztes Entwicklungspotenzial für Wasserkraft im Kanton Freiburg
Die Möglichkeiten zur Steigerung der Stromproduktion aus Wasserkraft im Kanton Freiburg sind begrenzt, zeigt eine Studie.
Der Kanton Freiburg verfügt nur mehr über ein eingeschränktes Potenzial, wenn es darum geht, die Stromproduktion aus Wasserkraft weiter zu steigern, etwa mit Pumpspeicherwerken. Zu diesem Schluss kommt eine Studie, die als Antwort auf ein Postulat des Grossen Rats verfasst wurde.
«Das Ergebnis ist keine Überraschung», räumte Volkswirtschaftsdirektor Olivier Curty (Mitte) am Donnerstag vor den Medien ein. Die Studie prüfte unter anderem das Pumpspeicherpotenzial und die Möglichkeit zur Erhöhung von Staumauern im Kanton Freiburg.
Pumpspeicherpotenzial und Umweltauswirkungen
Das Pumpspeicherpotenzial, so zeigt die Studie, ist im Kanton Freiburg aufgrund der starken Schwankungen der Wasserstände der Seen und der geologischen Gegebenheiten «sehr begrenzt, um nicht zu sagen inexistent». Die Erhöhung von bestehenden Staumauern werfe raumplanerische Probleme auf und würde sich möglicherweise auf die Umwelt auswirken.
Vor diesem Hintergrund hält der Staatsrat die Entwicklung von Pumpspeicherwerken oder die Erhöhung von Staumauern im Kanton Freiburg nicht für prioritär.
Im Rahmen der Studie wurden rund 30 Kraftwerksprojekte angeschaut. Das grösste Entwicklungspotenzial ortete der Staatsrat im Umleitungskraftwerk Schiffenen-Murten. Dieses hätte eine jährliche Nettoeinspeisung von 103 GWh, davon 49 GWh im Winter. Zudem sieht es eine Renaturierung der Saane unterhalb des Schiffenen-Staudamms vor.
Das Umleitungskraftwerk könnte dazu beitragen, dass der Kanton das Ziel einer Wasserkraftproduktion von jährlich 800 Gigawattstunden (GWh) bis 2035 erreicht, hält die Studie fest.
Umleitungskraftwerk Schiffenen-Murten
Das Projekt des Umleitungskraftwerks Schiffenen-Murten sieht einen rund neun Kilometer langen Tunnel zwischen dem Schiffenensee bis nach Murten vor. In der Nähe von Courgevaux soll ein Kraftwerk entstehen, wo das Wasser dann mit grösserer Fallhöhe als bisher turbiniert wird.
Die Wasserkraft spielt im Kanton Freiburg für die Stromerzeugung eine grosse Rolle. Rund 76 Prozent der einheimischen Elektrizität werden daraus gewonnen. Entwicklungspotenzial ergibt sich unter anderem aus der Erneuerung bestehender Anlagen und dem Bau neuer Kleinkraftwerke.