«Beim Tüechli»: Leserin entdeckt frühmorgens Nosferatu-Spinne im Bad
Eine Nau.ch-Leserin hat morgens in Bern einen Schreck: Neben ihrem Duschtüechli wartet eine Nosferatu-Spinne.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Spinnen-Saison beginnt Mitte/Ende September.
- Vor allem die Nosferatu Spinne wird dabei immer wieder gesichtet.
- Ein Experte erklärt, wie man die ungeladenen Gäste am besten entfernt.
Spinnen. Die einen lieben die achtbeinigen Freunde, den anderen reicht bereits der Gedanke an sie, um beinahe ohnmächtig zu werden. So wie bei der Berner Nau.ch-Leserin Vera (37), die am frühen Montagmorgen in ihrem Badezimmer eine riesige Spinne vorgefunden hat.
«Um 05.45 Uhr», sagt sie. «Ich bin fast umgekippt. Auch, weil es sich wohl um eine Nosferatu-Spinne handelt, über die ich in der Zeitung schon so viel gelesen hatte. Sie lauerte mitten in den Duschtüechli», sagt sie.
Besonders schlimm: «Weil ich sie nicht entfernen konnte, verschwand sie schliesslich in einer Ritze. Irgendwann kommt sie da wieder raus ...»
Ungefährliche Bisse
Spinnen werden nicht ohne Grund in Filmen wie Harry Potter oder Herr der Ringe oft als gefährliche Monster dargestellt. Man bedient sich einer bekannten Phobie.
Doch ist diese berechtigt oder ist die Spinne nur ein missverstandener Nachbar?
Holger Frick, Leiter Biowissenschaften des Naturhistorischen Museums Basel, bestätigt, dass es sich in Veras Badezimmer um eine Nosferatu-Spinne handelte.
Ihr echter Name: Zoropsis spinimanam, die Kräuseljagdspinne. Im Volksmund auch oft Nosferatu-Spinne genannt wegen des Musters auf ihrem Rücken.
Neben diesem Muster sieht diese Spinne insbesondere wegen ihrer Grösse so bedrohlich aus. Mit ausgestreckten Beinen kann sie sogar bis zu fünf Zentimeter messen. Zudem können ihre giftigen Bisse die Haut des Menschen durchdringen.
Der Biss der Spinne ist jedoch völlig ungefährlich und wird vom Menschen höchstens wie ein Wespenstich wahrgenommen. In der Regel erfasst die Spinne beim Kontakt mit Menschen eher die Flucht.
«Die Kräuseljagdspinne zieht draussen warme Standorte vor. Sie verirrt sich jedoch ab und zu ins Hausinnere, da sie aber als aktive Jägerin im Haus keine Nahrung findet, wird sie dort nicht sesshaft. Im Gegensatz zu netzbauenden Spinnen wie der Zitterspinne», so Holger Frick.
Es kommt insbesondere bei dieser Spinne zu immer mehr Sichtungen. Könnte man von einer Hochsaison oder gar Epidemie sprechen?
«Nein», sagt Frick, «so pauschal kann man das nicht sagen.» Es gäbe keine wissenschaftlichen Befunde hierfür. «Die sich häufenden Meldungen liegen wahrscheinlich eher an ihrer Grösse und an ihrem auffälligen Aussehen.»
Mit Glas und Blatt Papier wieder in Natur aussetzen
Während andere Spinnen wie die Zitterspinne ein Leben in trockenen Haus- und Innenräumen bevorzugt, lieben es Achtbeiner wie die Speisspinne eher feucht. Diese trifft man dann eher an Orten wie dem Badezimmer an.
Die effektivste und tierschonendste Methode, die Tierchen zu entfernen, ist ganz simpel. Holger Frick empfiehlt, behutsam mit einem Glas und Blatt Papier die Spinne einzufangen und diese dann wieder in der Natur auszusetzen.