Berner Badi-Gäste nerven sich über Abwasser-Geruch

Rowena Goebel
Rowena Goebel

Bern,

Rund um die Berner Aare-Badi Marzili stinkt es nach Abwasser. Der Grund ist ausgerechnet das sommerliche Badi-Wetter.

Marzili
Rund um das Berner Freibad im Marzili kommt es ausgerechnet im Sommer zu üblen Abwassergerüchen. (Archiv) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Berner Badigästen macht ein Geruch nach Abwasser zu schaffen.
  • Der Grund: Beim Marzili-Bad bilden sich bei Hitze mehr Faulgase.
  • Zusätzlich bildet sich vor Ort im Sommer mehr Abwasser aus Sanitär- und Küchenleitungen.

Eine Abkühlung im Fluss oder im Schwimmbecken, dazu ein Glacé. Das klingt bei Temperaturen um die 30 Grad doch super erfrischend. Weniger erfrischend: Penetranter Abwassergeruch.

Doch genau der macht Berner Badigästen zu schaffen. Denn: Rund um das berühmte Marzili-Bad an der Aare stinkt es.

Betroffen sind etwa eine Strasse, die von der Marzili-Bahn unter dem Bundeshaus zur Badi führt und der Badi-Haupteingang. Oder auch der Teil der Badi, der sich direkt neben dem Restaurant Dampfzentrale befindet. Beim Kreisel an der Hauptstrasse ist es besonders schlimm.

Sind Sie geruchsempfindlich?

Berner Raphael B.* klagt gegenüber Nau.ch: «Wenn man aus der Marzili-Bahn steigt, würde ich manchmal am liebsten wieder einsteigen und in die Stadt hochfahren. Es ist widerlich!»

Ausgerechnet in den heissen Sommermonaten, in denen besonders viele Leute für eine Abkühlung ins Quartier strömen, ist der Geruch stark.

B. sagt sogar: «Wenn wir Besuch aus Zürich oder anderswo haben, überlege ich mir besonders gut, ob ich meinen Gästen dies antun will.»

Heisses Wetter ist schuld an Badi-Gestank

Auf Anfrage von Nau.ch sagt Rebekka Brönnimann von der Stadt Bern, die Problematik sei dem zuständigen Tiefbauamt nicht bekannt.

Dennoch kennt man den Grund für die üblen Gerüche: «Sie stammen aus privaten und öffentlichen Abwasserleitungen. Dieser entweicht aus den belüfteten Schachtabdeckungen an die Oberfläche.»

Gerade bei langanhaltenden Trockenwetterperioden und hohen Temperaturen bilden sich laut Brönnimann in den Leitungen mehr Faulgase. «Diese sind, anders als an kühlen und regenreichen Tagen, im Sommer bei entsprechender Wetterlage an der Strassenoberfläche wahrnehmbar.»

Regen lässt Gestank wieder verschwinden

An den stinkenden Stellen gebe es zudem bei heissem Wetter einen stark erhöhten Abwasseranfall aus den Sanitär- und Küchenentwässerungen. Sie verspricht: «Sobald es wieder regnet, wird der Geruch verschwinden.»

Deshalb sind auch keine Massnahmen geplant. Bei Meldungen prüfe man aber jeweils die Situation vor Ort. Wo nötig, werden dann sogenannte Geruchsfilter in den definierten Schächten eingebaut.

«Damit muss aber vorsichtig umgegangen werden, da die Gase oft nur verschoben und dadurch konzentrierter an einer anderen Stelle austreten.»

*Name geändert

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Kommentare

User #5974 (nicht angemeldet)

Nein, aber alle die, die Asyl beantragen.

User #1455 (nicht angemeldet)

Eine leider natürliche Folge der Überbevölkerung, bei uns wird der Massentourismus unsere Abwasserkanäle an die Leistungsgrenze bringen. Dazu kommt das Verbot das Regenwasser nicht mehr in die Kanalisation ableiten zu dürfen, was zur Folge hat dass es die Rohre mit der Zeit verstopfen wird. Auch hier zeigt sich leider nur noch das Moment-denken unserer Geldgierigen Unternehmer.

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