Berner Obergericht beurteilt Mord an afghanischer Flüchtlingsfrau
Berner Obergericht verhandelt den Mord an einer afghanischen Frau durch ihren Ehemann. Der Beschuldigte beteuert weiterhin seine Unschuld.

Das Berner Obergericht befasst sich am Mittwoch mit der Tötung einer afghanischen Frau in einer Asylunterkunft in Büren im Jahr 2022. Ihrem Ehemann wird vorgeworfen, die Frau vor den Augen der Kinder erstochen zu haben. Er wurde in erster Instanz wegen Mordes verurteilt.
Das Regionalgericht in Biel verurteilte den Afghanen Ende November 2023 zu einer Freiheitsstrafe von 20 Jahren. Zudem sprach es einen Landesverweis von 15 Jahren aus. Es folgte damit den Anträgen der Staatsanwaltschaft.
Gericht zweifelt an Notwehr-Argument
Die Verteidigung hatte seinerzeit ins Feld geführt, der Mann habe in Notwehr gehandelt, ohne die Person zu erkennen, gegen die er sich in der Nacht angeblich verteidigen wollte.
Das Regionalgericht schenkte dieser Version keinen Glauben. Vielmehr ging es davon aus, dass der Angeklagte aus Eifersucht gehandelt hatte, weil sich seine Frau von ihm trennen wollte. Er soll der damals 38-jährigen Frau 165 Messerstiche zugefügt haben.
Vor dem bernischen Obergericht beteuerte der Angeklagte am Mittwoch erneut unter Tränen seine Unschuld. Es sei nicht wahr, dass seine Frau sich von ihm habe trennen wollen. Er habe sie nicht ermordet.