Berner Restaurant muss wegen einer einzigen Lärm-Klage schliessen
Nach einem jahrelangen Streit um Aussensitzplätze schliesst das Berner Restaurant Chun Hee seine Türen für immer. Die Wirtin ist von den Behörden enttäuscht.
Das Wichtigste in Kürze
- Das koreanische Restaurant Chun Hee in der Berner Altstadt bleibt für immer geschlossen.
- Grund dafür ist eine Lärmklage, die eine Einschränkung des Aussenbereichs zur Folge hatte.
- Der Entscheid der Behörden habe den Betreibern die Existenzgrundlage entzogen.
Seit mehreren Monaten ist das koreanische Restaurant «Chun Hee» aufgrund der Corona-Massnahmen geschlossen. Eigentlich hätte der Betrieb in diesen Wochen fortgeführt werden sollen. Eigentlich.
Wegen einer einzigen Lärmklage muss die Kult-Beiz in der Berner Altstadt seine Türen aber für immer schliessen. Diese hat dazu geführt, dass die Betreiber ihren Aussenbereich vor den Lauben signifikant einschränken mussten.
«Mein Herz blutet. Aber unter diesen Umständen ist ein wirtschaftlicher Betrieb für uns nicht mehr möglich», sagt Wirtin Eve Angst.
Der Entscheid der Berner Behörden habe ihr und ihrem Lebenspartner jetzt die Existenzgrundlage entzogen!
Einsprache führt zu Schliessung des Betriebs
Bisher konnten das Wirtepaar dank einer informellen Abmachung mit der städtischen Gewerbepolizei rund 40 Plätze im Aussenbereich betreiben. Mit einem Gesuch beim zuständigen Statthalteramt erhofften sie sich eine offizielle Bewilligung.
Dieses wurde im Januar dieses Jahres auch genehmigt. Doch ein einziger Einspruch von Seiten der Eigentümer des Nachbarhauses machte alle Hoffnungen zunichte. Brutal: Ab 19 Uhr müssen 22 Plätze weggeräumt werden.
So könne man abends kaum genügend Menschen bewirten, um ausreichende Einnahmen zu erzielen, sagt Angst zu Nau.ch. Deshalb bleibt das beliebte Korea-Restaurant zu. Und zwar für immer.
Betreiber fühlen sich von der Politik im Stich gelassen
Für Kopfschütteln sorgt vor allem die fehlende Unterstützung der Behörden. Dass eine einzige Beschwerde einen gesamten Betrieb mit 20 Angestellten ruinieren kann, findet die Betreiberin der koreanischen Beiz «sehr schade».
Die Stadt habe es versäumt, Lösungen zu finden, wodurch eine Schliessung des Betriebs unumgänglich gewesen sei. «Ich wünschte mir, dass die Stadt Bern hinter uns gestanden wäre. Diese Hilfe habe ich wirklich vermisst», resümiert die enttäuschte Wirtin.