Berner Schule: Mehr Zeit für Hobbys dank neuen Unterrichtszeiten

Dominik Neuhaus
Dominik Neuhaus

Bern,

An der Schule Spitalacker in Bern haben die Schüler seit 2020 eine Lektion am Morgen mehr. Das ergibt mehr Freizeit am Nachmittag.

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Schülerinnen und Schüler in ihrem Klassenraum. (Symbolbild) - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • An einer Berner Schule läuft seit 2020 ein Pilotprojekt mit veränderten Unterrichtszeiten.
  • Um die Nachmittage zu entlasten, haben die Schüler am Morgen eine Lektion mehr.
  • Die PH verfolgt das Projekt seit dessen Beginn und zieht nun ein erstes Zwischenfazit.

Vor fast fünf Jahren wurde in der Schweiz der Lehrplan 21 eingeführt. Seither haben Schüler bis zur sechsten Klasse zwei Lektionen, ab der siebten sogar vier Lektionen mehr als zuvor.

Auch wenn bei der Lancierung des Lehrplans versprochen wurde, die zusätzlichen Lektionen mit weniger Hausaufgaben zu kompensieren: Den Kindern bleibt unter dem Strich weniger Freizeit. In der Oberstufe haben viele heute keinen freien Nachmittag mehr. Auch nicht am Mittwoch, was früher mal üblich war.

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Eine kreative Lösung gegen dieses Problem probiert aktuell die Schule Spitalacker in Bern aus. Aktuell läuft ein Pilotprojekt mit veränderten Unterrichtszeiten am Morgen. Das berichtet die «Berner Zeitung».

Weniger Pausen und eine Lektion mehr am Vormittag

Der Unterricht am Morgen dauert in den Stadtberner Schulen normalerweise von 08.20 Uhr bis 11.50 Uhr, aufgeteilt in vier Lektionen. Die verbleibenden Unterrichtsstunden fallen auf die Nachmittage, sowie auf die Frühlektion um halb acht.

Im Spitalacker beginnt der Unterricht am Morgen bereits um 8 Uhr und dauert bis 12.15 Uhr. Zudem fallen die fünf-Minuten-Pausen weg – es gibt nur noch eine Pause von 30 Minuten. Dies ermöglicht es, am Vormittag fünf, anstatt wie bisher vier Lektionen abzuhalten.

So fallen Lektionen an den Nachmittagen weg, was den Kindern wiederum mehr Freizeit ermöglicht. Die Schüler haben nämlich auch in der Oberstufe noch zwei freie Nachmittage. Zudem konnte die Frühstunde am Morgen ganz gestrichen werden. Die neuen Unterrichtszeiten gelten seit Beginn des Schuljahres 2020/21.

PH zieht Zwischenbilanz

In den letzten drei Jahren hat die pädagogische Hochschule PH Bern das Projekt verfolgt und regelmässig Umfragen durchgeführt. Ende April hat sie eine Studie veröffentlicht. Darin heisst es, die Anpassung der Blockzeiten sei «grundsätzlich erfolgreich».

Vor allem Schüler ab der dritten Klasse hätten von den angepassten Unterrichtszeiten profitiert. Nicht nur wegen der reduzierten Nachmittagslektionen, sondern auch, weil sie ihrem Biorhythmus besser entsprächen. Zudem sei es für die Eltern einfacher, Familie und Beruf zu vereinbaren.

Die Studienautoren haben allerdings auch festgestellt, dass die Kinder sich am Mittag weniger gut erholen können. Sie seien müde vom langen Vormittag. «Dem können die Lehrpersonen aber mit entsprechender Unterrichtsgestaltung entgegenwirken.»

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Kommentare

User #1033 (nicht angemeldet)

So en Seich... so ein Kommentar kann nur von einem "Nichtlehrer" komme . Bei allen Lehrpersonen die ich kenne, stehen die Schüler*innen an erster Stelle. Nicht das Fach, nicht die Uhrzeit... nein.

User #1033 (nicht angemeldet)

Sie haben ja nicht mehr Unterricht, einfach anders verteilt.

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