Berns Finanzdirektorin: Lieber Chuenisbärgli als Tour de France
Muss die Politik den klammen Skirennen im Berner Oberland finanziell unter die Arme greifen? Berns Finanzdirektorin spricht sich durch die Blume dafür aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Traditionsrennen in Wengen und Adelboden kämpfen mit finanziellen Problemen.
- Verschiedene Politiker fordern verstärkte staatliche Unterstützung.
- Berns Säckelmeisterin Beatrice Simon begrüsst eine Debatte darüber.
- Traditionelle Events, wie die Skirennen, seien für den Kanton nachhaltig und wichtig.
Adelboden und Wengen standen in den letzten Wochen im Fokus des weltweiten Sportgeschehens. Millionen Ski-Fans verfolgten die Rennen weltweit. Trotzdem bewegen sich die Organisatoren finanziell im Krebsgang.
Strengere Vorgaben, höhere Preisgelder und eine immense Infrastruktur erhöhten die Kosten in den letzten Jahren enorm. Beide Veranstaltungen schreiben Verluste von mehreren hunderttausend Franken.
Die finanziellen Schwierigkeiten sollen politisch behoben werden, fordern Berner Grossräte aus den Reihen der SVP und BDP. Die internationale Ausstrahlung helfe dem Schweizer Tourismus massiv, argumentieren sie. Damit stossen sie in Bundesbern auf offene Ohren.
«Müssen im Kanton darüber reden»
Und auch im Kanton Bern sind die politischen Entscheidungsträger offen für eine Diskussion. Die kantonale Finanzdirektorin Beatrice Simon: «Wir müssen uns Gedanken machen über die diversen Grossanlässe.»
Damit meint die BDP-Politikerin traditionelle Events, wie eben die Rennen am Chuenisbärgli und Lauberhorn. «Eine Tour de France ist auch schön, aber alljährliche Anlässe sind nachhaltig.»
Ist Säckelmeisterin Simon also bereit, das Portemonnaie zu öffnen? «Das bin nicht ich, der das Kässeli auftut und sagt ‹wir zahlen einfach ein bisschen mehr›.»
Simon hat das Gefühl, dass man diese Diskussion nun im Grossen Rat und Gesamtregierungsrat führen werde. «Ich erhoffe mir, dass man die Wichtigkeit erkennt.» Wie es herauskommen werde, sei aber offen.