Berufsfahrer schlagen Hygiene-Alarm wegen Raststätten
Während die ganze Schweiz an Hygiene appelliert, sind die Tankstellen-Toiletten verschmutzter denn je. Die Berufsfahrer werden damit ihrem Schicksal überlassen.
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen der Pandemie wurden viele Dusch- und WC-Anlagen an Raststätten geschlossen.
- Die Chauffeure müssen sich seither mit «menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen» abfinden.
- Der Nutzfahrzeugverband Astag appelliert an die Behörden, endlich zu reagieren.
«Wir schlagen Hygiene-Alarm!» So die Worte von Thierry Burkart, Zentralpräsident des schweizerischen Nutzfahrzeugverbands Astag.
Seit Beginn der Pandemie habe die Transportbranche ihren Grundauftrag stets zuverlässig ausgeführt, betont er. Die Supermärkte würden dank der Chauffeure in der ganzen Schweiz täglich mit frischen Gütern gefüllt.
Die Grundbedürfnisse der Berufsfahrer nach einer sauberen Toilette gerieten allerdings durch die Krise mehr und mehr in den Hintergrund, schreibt der Verband in einer Mitteilung.
Die Forderung nach sauberen Hygiene-Anlagen sei bereits mehrmals unbeachtet geblieben.
Dutzende Anlagen wegen Pandemie geschlossen
Bereits vor der Corona-Pandemie waren die Hygienezustände an vielen Raststätten kaum haltbar, schreibt der Verband. Seit der Schliessung sämtlicher Tankstellen-Restaurants verschlechtere sich die Situation drastisch. Dutzende WC-Anlagen, die normalerweise für Berufsfahrer geöffnet wären, seien geschlossen.
Die Anlagen, welche noch geöffnet sind, seien oft in äusserst unhygienischen Zuständen anzutreffen. Über die Festtage hätte sich die Situation nochmals verschlechtert. Das kann der Berufsfahrerverband nun nicht weiter hinnehmen.
Menschenwürdige Arbeitsbedingungen sehen anders aus
«Ab sofort müssen genügend WC und Duschen in der nötigen Sauberkeit sowie Möglichkeiten für warme Verpflegung zur Verfügung stehen. Dazu braucht es keine neuen Plakate, aber umgehend Ausnahmebestimmungen, bauliche Einrichtungen und eine saubere Personalplanung zur Reinigung der Anlagen», fordert Thierry Burkart.
Während das BAG die Bevölkerung pausenlos auffordere, Hygienemassnahmen einzuhalten, würden die Berufsfahrer einfach ihrem Schicksal überlassen. Stattdessen müssten die zuständigen Behörden dafür sorgen, dass die Grundversorgung in der Schweiz nicht gefährdet sei, so der Verband.