Bestand der Wanderfalken in der Schweiz erneut im Sinkflug

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Luzern,

Erneut kämpft der Wanderfalke um sein Überleben in der Schweiz. Nachdem dessen Bestand in den letzten Jahren zunahm, landet er nun wieder auf der Roten Liste.

Der Wanderfalke hat einen perfekt stromlinienförmigen Körper. Er gilt als das schnellste Tier der Welt.
Der Wanderfalke hat einen perfekt stromlinienförmigen Körper. Er gilt als das schnellste Tier der Welt. - sda - Ralph Martin

Das Wichtigste in Kürze

  • In den 1960er und 1970er Jahren wäre der Wanderfalke in der Schweiz fast ausgestorben.
  • Dank des Verbots von Pestiziden, nahm dessen Population wieder zu.
  • Da ihm neue Gefahren drohen, steht der Vogel inzwischen auf der Roten Liste.

In den 1960er und 1970er Jahren wäre er wegen Pestiziden fast ausgestorben. Dann erlebte der Wanderfalke in der Schweiz nach deren Verbot ein Comeback. Nun aber hat das schnellste Tier der Welt mit neuen Gefahren zu kämpfen.

Der Bestand ist seit einigen Jahren wieder rückläufig. Und zwar so stark, dass der Wanderfalke auf die Rote Liste gesetzt werden musste.

Der Uhu und der Mensch tragen Verantwortung

Er gilt neu als «verletzlich», wie die Schweizerische Vogelwarte am Donnerstag mitteilte. Besonders gut dokumentiert sei der Rückgang des Bestandes im Jurabogen. Dort schwand die Population in den vergangenen Jahren um rund 20 Prozent, wie eine neue Studie der Vogelwarte zeigt.

Zu den Ursachen des Rückgangs gehört unter anderem die laut der Vogelwarte an sich erfreuliche Zunahme des Uhus. Dieser ist ein natürlicher Fressfeind des Wanderfalken, des grössten einheimischen Falken.

Eule
Eine Eule im Flug. - Pixabay

Aber auch der Mensch mache dem schnellen Jäger zu schaffen, heisst es weiter. Ein zunehmendes Phänomen sei die illegale gezielte Vergiftung, die immer wieder Schlagzeilen machte. Diese sei «entschieden zu bekämpfen», betont die Vogelwarte. Sie engagiert sich daher in einer Arbeitsgruppe, die von Birdlife Schweiz koordiniert wird.

Gestört würden die Vögel aber auch durch Freizeitaktivitäten an Brutfelsen. Dabei könne es so weit kommen, dass die Vögel ihre Brut aufgeben. Die Vogelwarte will versuchen, Konflikte zwischen Erholungssuchenden und Felsbrütern wie dem Wanderfalken zu entschärfen.

Der Wanderfalke ist zurück

Die balzenden Wanderfalken sind derzeit mit etwas Glück in der Nähe von Felswänden zu beobachten. Lautstark vollführen die Partner Sturzflüge und festigen so ihre Paarbindung. Im Sturzflug erreicht der Wanderfalke laut der Vogelwarte mehr als 200 km/h und gilt daher als schnellstes Tier der Welt.

Wanderfalke
Im Wanderfalken-Nistkasten am Heizkraftwerk der Stadtwerke Bochum. Foto: ---/Stadtwerke Bochum /dpa - dpa-infocom GmbH

In den 1960er und 1970er Jahren wäre dieses eindrückliche Naturschauspiel beinahe aus der Schweiz verschwunden. Der Bestand des Wanderfalken ging wegen des Einsatzes von Pestiziden stark zurück. Wenige Jahre später wurden die Gifte verboten und der Wanderfalke unter Schutz gestellt.

1971 konnte nur noch ein erfolgreiches Brutpaar ausserhalb des Alpenraums gefunden werden. Heute wird der Bestand des Wanderfalken wieder auf rund 300 Paare geschätzt.

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