Besuche im evakuierten Brienz GR für Einwohnende «sehr wertvoll»

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Thusis,

70 evakuierte Personen haben am Samstag ihr vom Felssturz bedrohtes Heimatdorf Brienz GR besucht – das Besuchsfenster ist noch bis Montag offen.

Brienz GR
Brienz GR wurde bereits zweimal evakuiert. (Archivbild) - keystone

70 evakuierte Personen haben am Samstag das von einer Steinlawine bedrohte Bündner Bergdorf Brienz besucht. Das Besuchsfenster ist noch bis Montag tagsüber geöffnet.

Die Menschen vermissten ihr Zuhause, schrieb der Kommunikationsverantwortliche der zuständigen Gemeinde Albula, Christian Gartmann, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Sonntag.

Die Tage im Dorf seien deshalb sehr wertvoll für sie, weil sie nicht nur Dinge holen, sondern auch ihren Garten, die Aussicht und ihre Nachbarn geniessen könnten.

Gefährdung durch 1,2 Millionen Kubikmeter Gestein

Der Besuch im Dorf tue ihnen gut, aber er wühle viele auch auf. Die seit November anhaltende Evakuierung sei eine enorme Belastung.

So Gartmann weiter: «Die Unsicherheit, wie lange sie noch andauern wird, reisse an den Nerven aller». Doch die Mehrheit der Betroffenen verstehe die Massnahme. Nur ein paar wenige glaubten, sie sei nicht nötig.

Brienz GR
Brienz GR ist nicht nur vom abbrechenden Fels über dem Dorf bedroht. Auch das Dorf selbst steht auf instabilem Gestein und rutscht in zunehmenden Tempo talwärts. - keystone

Der Gemeindeführungsstab würde die Evakuierung am liebsten bereits morgen aufheben, doch die Gefährdung durch die 1,2 Millionen Kubikmeter Gestein, die das Dorf zu verschütten drohen, lasse dies noch nicht zu.

Anfang Jahr wurde ein Wasserrohrbruch lokalisiert, der die Versorgung von Brienz GR mit Trinkwasser unmöglich machte. In den kommenden beiden Wochen soll nun das Netz der Wasserversorgung und die Kanalisation kontrolliert und die Schäden behoben werden, wie es auf Anfrage weiter hiess.

Danach braucht es für alle Wasserleitungen eine Spülung und eine Reinigung. Erst danach ist das Wasser im Dorf wieder geniessbar.

Warst du schon mal in Brienz GR?

Bis auf Weiteres ist das Dorf nun jeweils von Freitag bis Sonntag von 8 bis 18 Uhr für Einwohnende und Zweitwohnungsbesitzende geöffnet, sofern es die Wetterlage zulässt.

Sie müssen sich vorgängig mit ihren Handynummern registrieren, damit sie im Notfall gewarnt werden können.

Wenn sie am Abend abreisen, müssen sie sich wieder austragen. So sei sichergestellt, dass niemand mehr im Dorf ist. Übernachten in Brienz ist nach wie vor verboten.

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Kommentare

User #1263 (nicht angemeldet)

schauen da eigentlich die Politiker zu und haben sicher die Hände in den Hosentaschen

User #1263 (nicht angemeldet)

wieso wird der Schutthaufen nicht abgetragen ? es hätte dann wieder Platz für neues Geröll

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