Das Gurtenfestival erlaubt dieses Jahr keine Drei-Liter-Mitnehmflaschen mehr – nur noch 1,5 sind erlaubt. Es hagelt Kritik.
Gurtenfestival
Am diesjährigen Gurtenfestival werden Besucher wohl mehr Geld für Getränke ausgeben müssen. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Dieses Jahr sind am Gurtenfestival nur noch 1,5 statt drei Liter Mitnehmflaschen erlaubt.
  • Die Berner Betreiber halten die alte Pauschale heute für unnötig.
  • Doch Besucher spekulieren, dass hinter dem Entscheid mehr steckt – an erster Stelle: Geld.
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Die Entscheidung kommt für viele unerwartet: Am Berner Gurtenfestival sind dieses Jahr nur noch 1,5 statt drei Liter Mitnehmflaschen erlaubt. Das Unverständnis dafür ist gross. Unter dem Ankündigungspost der Betreiber auf Instagram protestieren bereits einige lautstark.

«Ziemlich uncooles Downgrade», so ein User.

Doch das Social-Media-Team des Festivals sieht das Ganze gelassen. «Wir sind optimistisch – es kommt alles gut», schreiben die vom offiziellen Instagram-Konto zurück.

Woraufhin der User nachlegt: «Haha, souveräne Antwort. Für eure Kasse ist das bestimmt positiv. Super sympathisch ist der Move trotzdem nicht, da ganz klar nur monetäre Interessen von euch dahinterstehen.»

Mit seiner Einschätzung steht er nicht allein da. Auf die Frage eines Users «Wieso die Anpassung?» reagiert ein anderer mit fliegenden Geldnoten-Emojis.

Ohne Sleeping-Zone sind 1,5 Liter «genügend»

Das Gurtenfestival selbst streitet die Theorie auf Anfrage von Nau.ch ab.

«Die drei Liter galten aufgrund der Sleeping-Zone (Deutsch: Schlafbereich, Anmerkung d. Redaktion), die es bis und mit 2022 gab», sagt Sprecherin Lena Fischer.

«Damit die Personen, die auch hier übernachten, sicher genügend Getränke haben. Die Sleeping-Zone gibt es nicht mehr. Aufgrund dessen haben wir die Menge reduziert.»

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Bis und mit 2023 waren am Gurtenfestival PET- und Getränkekartons von drei Liter pro Person erlaubt. Dieses Jahr läuft es anders.
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Der Entscheid, die Menge auf 1,5 Liter zu reduzieren, löste unter dem Ankündigungspost auf Instagram Kritik aus.
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Einige User spekulieren, dass für die Betreiber dabei Geld eine Rolle spielt.
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Können Besucher weniger Getränke selbst mitbringen, müssen sie mehr vor Ort kaufen.
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Weiterhin erlaubt sind allerdings Mehrweggetränkeflaschen.
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Diese können, so die Betreiber weiter aus Instagram, jederzeit an allen Wasserstationen kostenlos aufgefüllt werden.

1,5 Liter seien im Vergleich zu anderen Veranstaltungen und Anlässen ausserdem noch immer hoch angesetzt. «Das muss ja auch immer mitgeschleppt werden», betont Fischer. Erfahrungsgemäss würden Besucher aus dem Grund sowieso maximal 1,5 Liter mitnehmen. Am gängigsten seien sogar 0,5 Liter Mehrwegflaschen.

Weiter erlaubt sind auch Mehrweggetränkeflaschen aus Alu oder Kunststoff bis zu 0,6 Liter. Diese können jederzeit an allen Wasserstationen gratis mit Trinkwasser aufgefüllt werden.

Letztes Jahr galt am Gurtenfestival die alte Regelung

Allerdings, kritisiert ein Nau.ch-Leser, gibt es diese nur bei den Toiletten. Und da sind die Schlangen «ewig lang», sagt er. «Es hilft halt nicht, dass nach der Benutzung der WCs ja gleichzeitig alle auch noch die Hände waschen wollen.»

Für einige Besucher ist auch unverständlich, wieso letztes Jahr noch drei Liter erlaubt waren. Denn da gab es den Schlafbereich auch schon nicht mehr.

Besuchst du das Gurtenfestival 2024?

«Die Erklärung dafür ist ziemlich simpel», sagt Fischer aber. «Es fiel uns eher spät auf, dass wir ohne Sleeping-Zone etwas andere Regulationen haben. Dies wollten wir für die Besuchenden letztes Jahr nur nicht so kurz vor Festivalstart noch ändern. Falls sie sich schon vorab informiert hatten.»

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