Betrüger wählen Opfer anhand der Vornamen aus
Eine Bande von Betrügern gibt sich am Telefon als Polizisten aus. Dabei versucht sie ihr Glück gezielt bei Frauen mit nicht mehr gebräuchlichen Vornamen.
Das Wichtigste in Kürze
- Derzeit werden Margrits und Rosmaries immer wieder von Betrügern angerufen.
- Diese gehen offenbar davon aus, dass eher ältere Frauen diese Namen tragen.
- Die Betrüger geben sich als Polizisten aus und wollen an Geld und Wertsachen gelangen.
Bei der Berner Kantonspolizei sind zuletzt einige Anrufe von Personen eingegangen, die alle etwas gemeinsam haben: Sie heissen mit Vornamen Margrit und berichten von verdächtigen Telefongesprächen.
In diesen gab sich der mysteriöse Anrufer jeweils als Polizist aus. Er erkundigte sich wegen eines angeblichen Überfalls in der Nachbarschaft, wobei er offenbar das Vertrauen der Opfer gewinnen wollte.
Margrit, Rosmarie und Co. als potenzielle Opfer
Denn: Ziel der Betrüger ist es, dass «Wertsachen oder Geld in die vermeintliche Obhut der allerdings falschen Polizei» übergeben werden. Dies erklärt Polizeisprecher Joël Regli gegenüber den Tamedia-Zeitungen. Der Erstkontakt erfolge «unter dem Vorwand einer Warnung vor Gefahr» – wie etwa ein Überfall in der unmittelbaren Nähe.
Dabei haben die Betrüger es vor allem auf Seniorinnen abgesehen. Dies hat wohl den Hintergrund, dass sie denken, diese würden einfacher auf die Masche hereinfallen. Ihre Opfer machen die Schwindler offenbar über den Vornamen ausfindig.
In zyklischen Wellen würden Frauen mit denselben Vornamen kontaktiert, so Regli gegenüber den Zeitungen. Die Namen seien dabei allesamt eher nicht mehr gebräuchlich – und dass eine ältere Person sich dahinter verbirgt, somit wahrscheinlich.
Heutzutage werden die wenigsten Babys auf die Namen Margrit oder Rosmarie getauft – im Gegensatz zu den 50er Jahren. Während 2020 Mia, Emma und Lina zu den häufigsten Frauennamen zählen, waren damals Namen wie Ruth, Elisabeth und Margrit verbreitet.