Bis Ende Februar ein Fünftel weniger Gäste auf Schweizer Seilbahnen
Über ein Fünftel weniger Gäste seit Saisonbeginn und ein Viertel weniger Umsatz: Die Corona-Krise macht den Schweizer Seilbahnen weiterhin schwer zu schaffen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Corona-Krise macht den Schweizer Seilbahnen weiterhin schwer zu schaffen.
- Die Gästeanzahl sank gegenüber dem Vorjahr um über 20 Prozent.
- Auch der Umsatz sank um rund ein Viertel.
Über ein Fünftel weniger Gäste seit Saisonbeginn und rund ein Viertel weniger Umsatz: Die Corona-Krise macht den Schweizer Seilbahnen weiterhin schwer zu schaffen. Auch die Sportferien haben den Rückgang nicht aufhalten können.
Die Anzahl Gäste bei den Seilbahnen sank gegenüber dem Vorjahr bis Ende Februar schweizweit um 20,7 Prozent, wie Seilbahnen Schweiz am Freitag in ihrem Saison-Monitoring mitteilte. Wegen der fehlenden internationalen Touristen erlitten die Destinationen, die traditionell von dieser Kundschaft abhängig sind, den grössten Einbruch.
Entsprechend am stärksten betroffen war das Wallis mit einem Rückgang von 27,2 Prozent, gefolgt von der Ostschweiz mit einem Minus von 26,90 Prozent und der Zentralschweiz mit 23 Prozent weniger Gästen.
Menschen reisten nicht wie gewohnt in die Berge
Die Zahlen seien im Vergleich zum Januar zwar gestiegen. Aber obwohl die Sportferien in diesem Jahr vielerorts auf den Februar fielen, seien die Menschen nicht in gewohntem Ausmass in die Berge gereist. Zum Rückgang beigetragen hätten auch das fehlende Gastroangebot und die Kapazitätsbeschränkungen.
Das sei besonders bitter, weil die Skigebiete fast die Hälfte ihres Winterumsatzes während dieser Zeit erwirtschafteten. Gesamtschweizerisch liegen die Umsätze bisher um 24,3 Prozent tiefer als im Vorjahr.
Den grössten Umsatzrückgang verzeichnete auch hier das Wallis mit einem Minus von 30,8 Prozent. Dahinter folgen die beiden von temporären Schliessungen betroffenen Gebiete Zentralschweiz (-29,7 Prozent) und Ostschweiz (-27,7 Prozent).
Schutzkonzepte haben sich bewährt
Aufgrund der unterschiedlichen Corona-Bestimmungen fing die Saison je nach Gebiet bereits im November an oder dann erst an oder sogar nach Weihnachten, wie Seilbahnen-Vizedirektorin Benedicta Aregger auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.
Grundsätzlich hätten sich die Schutzkonzepte der Seilbahnen bisher bewährt und der Mehraufwand werde von den Kundinnen und Kunden geschätzt, hiess es weiter. Zurzeit könnten die Bergbahnen aber nicht rentabel wirtschaften. Und auch für den weiteren Verlauf des Winters gehen die Betreiber von wachsenden Verlusten aus.
Seilbahnen Schweiz fordert deshalb die Unterstützung der öffentlichen Hand für ihren «Service public». Denn dieser sei das Rückgrat des Tourismus in den Bergregionen.