Schweizer Tourismus soll nach der Krise nachhaltiger werden

Keystone-SDA
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Zürich,

Schweiz Tourismus hat unter dem Namen «Swisstainable» ein neues Nachhaltigkeitssignet entwickelt. Es soll entsprechenden Aufwand sichtbarer für Gäste machen.

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Die Schweiz ist ein beliebtes Reiseziel für Touristen, allerdings auch sehr teuer. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Schweiz Tourismus will mit «Swisstainable» die Nachhaltigkeit fördern.
  • Das neue Konzept soll entsprechende Bemühungen von Angeboten besser sichtbar machen.
  • Beantragen können bereits zertifizierte Betriebe, aber auch neue.

Es soll den Gästen einen Überblick über Unternehmen geben, die nachhaltig wirtschaften. Mitmachen können Betriebe, die bereits zertifiziert sind, aber auch solche, die ihren Betrieb in Zukunft nachhaltiger ausrichten wollen. Die Schweiz schneide bei wichtigen Rankings im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit stets gut ab.

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Schweiz-Tourismus-Chef Martin Nydegger stellte das neue Konzept vor. - Twitter/Blick

«Dennoch wissen es viele nicht», schreibt Schweiz Tourismus in einer Mitteilung vom Freitag. Aus diesem Grund hat der Verband zusammen mit diversen Kooperationspartnern, darunter der Schweizer Tourismus-Verband (STV), Gastrosuisse, Hotelleriesuisse, Seilbahnen Schweiz oder der Verband Schweizer Tourismusmanager, ein Marketingkonzept mit einem Signet für nachhaltigen Tourismus in der Schweiz entwickelt.

Engagement soll sichtbarer für Konsumenten werden

Ziel der Kampagne sei es, mehr Orientierung für die Konsumenten zu bieten, heisst es. Eine Zertifizierung sei es aber nicht. Die teilnehmenden Unternehmen würden je nach ihrem Engagement für Nachhaltigkeit mit drei verschiedenen Signeten ausgezeichnet. Das erste Level «Swisstainable Commited» steht für Betriebe, die über keine Nachhaltigkeitszertifizierungen verfügen, ihren Betrieb aber in Richtung Nachhaltigkeit weiterentwickeln wollen.

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Bei der Talstation der Zahnradbahn Alpnachstad-Pilatus herrscht bei schoenstem Sommerwetter Hochbetrieb, am Donnerstag, 6. August 2020 in Alpnach. - keystone

Das zweite und dritte Signet, «Swisstainable Engaged» und «Swisstainable Leading», wird an Unternehmen verliehen, die bereits im Bereich Nachhaltigkeit zertifiziert sind.

Die Kriterien gehen dabei von Barrierefreiheit über Umweltthemen (Energie, Wasser, Abfall, CO2) bis hin zu Gleichberechtigung und Lohngleichheit im Betrieb. Eine vollständige Liste der Kriterien können auf der Seite von Schweiz Tourismus heruntergeladen werden.

Start im Sommer 2021

Entwickelt wurde das Konzept in Zusammenarbeit mit dem Institut für Tourismus und Mobilität ITM der Hochschule Luzern. Zudem wurde es von der unabhängigen Non-Profit-Organisation Global Sustainable Tourism Council (GSTC) inhaltlich begleitet.

Ausgerollt wird es in der Sommerkampagne 2021 von Schweiz Tourismus. Vorerst wollen die Organisatoren den Begriff Swisstainable, eine Wortkombination aus Swiss (schweizerisch) und sustainable (nachhaltig) hierzulande bei der breiten Bevölkerung bekanntmachen. Kommendes Jahr wollen sie gute Beispiele einer nachhaltigen Veränderung der Reisebranche zeigen und im Jahr 2023 einen Swisstainable-Reiseführer herausgeben.

Stand Foodsharing Spenden
Ein Verkaufsstand gegen Foodwaste, an dem Lebensmittel verteilt werden. Das Thema ist prominent im neuen Konzept vertreten. - keystone

Verbände wie der STV und Schweizer Jugendherbergen und Hotelleriesuisse bekennen sich laut eigenen am Freitag veröffentlichten Mitteilungen zu dem Konzept. Eine Positionierung im Sinne der Nachhaltigkeit - und damit sei nicht bloss eine Reduktion von Foodwaste, sondern eine entsprechende Ausrichtung der gesamten Wertschöpfungs- und Kundenerlebniskette gemeint - werde nach der Krise dazu beitragen, Schweizer Gäste zu erhalten und weitere Gästegruppen hinzuzugewinnen, heisst es dazu bei Hotelleriesuisse.

Der Verband betont jedoch, dass wirtschaftliche Gesundheit die Grundvoraussetzung sei, um in eine nachhaltige Entwicklung der Branche investieren zu können. Und diesbezüglich hinterlasse die Coronapandemie markante Spuren, so seien die Umsätze in Städten vergangenes Jahr um 70 Prozent eingebrochen, in alpinen Regionen durchschnittlich um 20 Prozent.

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