Geht es nach dem Generalvikar Markus Thürig wird das herkömmliche Zölibat noch lange bestehen bleiben. Erst ein Konzil könnte neue Regeln bringen.
Wird die Abschaffung des herkömmlichen Zölibats noch eine Weile dauern?
Wird die Abschaffung des herkömmlichen Zölibats noch eine Weile dauern? - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zölibat-Reform soll Änderungen zur ehelosen Lebensweise von Priestern vorantreiben.
  • Generalvikar Thürig gelaubt aber nicht an eine baldige Abschaffung der klassischen Regeln.
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Die Nummer zwei im Bistum Basel, Generalvikar Markus Thürig, rechnet laut eigenen Angaben nicht mit der baldigen Abschaffung des herkömmlichen Zölibats. Neue Regeln für die Zulassung zur Priesterweihe erwarte er nur im Rahmen eines Konzils. Das werde noch zwei bis drei Jahrzehnte dauern.

Wenn das Zölibatsgesetz geändert werde, dann erwarte er, dass der Einzelne vor der Diakonenweihe verheiratet sei oder das Zölibatsversprechen bei der Diakonenweihe ablegen würde, sagte Thürig in einem Interview mit der Zeitung «Schweiz am Wochenende» vom Samstag. Zudem soll eine bewährte Ehe vorausgesetzt werden und es dürfe keine Ausnahmeregelungen geben.

Verpflichtung zur Ehelosigkeit

«Eine ‹moderne› Lösung gibt es nicht», sagte Thürig. Eine neue Lösung müsse den Traditionen gerecht werden und der Jüngerschaft mit Jesus Christus langfristig eine überzeugende Lebensform geben.

Die katholische Kirche fordert von ihren Priestern grundsätzlich Ehelosigkeit und sexuelle Enthaltsamkeit. Es gibt allerdings Ausnahmen vom Pflichtzölibat, etwa in der osteuropäischen Kirche und teils in Südamerika, wo verheiratete katholische Priester zugelassen sind.

Der Basler Bischof Felix Gmür hatte sich vor dem Papstbesuch in Genf im Juni dafür ausgesprochen, das Pflichtzölibat zu überdenken. Man müsse darüber diskutieren, ob es andere Formen gebe, wo man gut Priester sein könne, zum Beispiel verheiratet sein, sagte er.

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