Bitsch

Bitsch VS: Experten haben mit Waldbrand «gerechnet»

Das Oberwallis kämpft seit Montagabend gegen einen heftig wütenden Waldbrand. Experten haben bereits mit dem Feuer «gerechnet».

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Ein Helikopter wirft Wasser auf das Feuer in Bitsch VS. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Experten hatten mit einem Waldbrand im Oberwallis gerechnet.
  • Die Trockenheit und der Wind begünstigen die rasche Ausbreitung des Feuers.
  • Auf der bei Touristen beliebten Riederalp sind diverse Bahnen und Wanderwege geschlossen.

Seit Montagabend brennt im Oberwallis ein Stück Wald – mittlerweile so gross wie 140 Fussballfelder. Und offenbar kommt dieser Waldbrand nicht überraschend: «Wir haben ein bisschen mit einem solchen Ereignis gerechnet», sagt Waldexperte Marco Conedera. Denn: Bisher sei der Sommer sehr trocken gewesen.

Conedera ist Waldbrandexperte der Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL. Er erklärt, dass das steile Gelände, die Trockenheit und der anhaltende Wind die rasante Ausbreitung des Feuers beschleunigen würden. «Es ist wie in einem Kamin», erklärt er der Nachrichtenagentur Keystone-sda.

Bei solchen Verhältnissen würden kleine Brände reichen, und eine Situation könne rasch ausser Kontrolle geraten. Je stärker der Wind, desto mehr Sauerstoff sei vorhanden und desto grösser würden die Flammen, erklärt er.

Die im Oberwallis herrschende Trockenheit kombiniert mit dem Wind sei ein «giftiger Cocktail», der die Waldbrandgefahr erhöhe, betont Conedera.

Ferienregion reagiert mit vorsorglichen Schliessungen

Derzeit ist in vielen Walliser Tourismus-Orten Hochsaison, so auch auf der Riederalp oberhalb von Bitsch. Für Gäste und Einheimische besteht aufgrund des Waldbrandes jedoch keine Gefahr, heisst es auf der Website der Aletsch Arena. Allerdings werden einige touristischen Attraktionen «vorsorglich» geschlossen.

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So bleibt der Golfplatz Riederalp am heutigen Dienstag geschlossen. Auch die Sesselbahn Hohfluh und die Wanderwege rund ums Riederhorn sind nicht in Betrieb. Die Hängebrücke Riederalp-Belalp bleibt ebenfalls geschlossen.

Evakuiert worden sind laut Angaben der Polizei bisher 205 Personen aus Ried-Mörel, dem Maiensäss Oberried, sowie dem Weiler Flesche und Obere-Eichen.

Ein Teil der wegen des Waldbrandes im Oberwallis aus ihren Häusern evakuierten Menschen kann am Dienstagabend in ihre Häuser zurück. Das gab der Gemeindepräsident von Riederalp, Peter Albrecht, am Dienstagnachmittag in Bitsch VS vor den Medien bekannt.

Es handle sich seines Wissens um etwa 150 Personen, sagte Albrecht weiter, und um Personen aus der Gemeinde Ried-Mörel.

Weil nun am Nachmittag Wind aufkam, wurde an einigen Stellen neues Feuer entfacht, so Feuerwehr-Einsatzleiter Mario Schaller. Mit Wärmebildkameras werde zusätzlich versucht, die Brandherde gut zu bekämpfen.

Die Armee ist mit Super-Pumas an den Löscharbeiten beteiligt. Diese könnten sich noch über Tage oder Wochen hinziehen, sagten die Behörden heute Morgen vor den Medien.

Kommentare

Knuutschi

Beit Trockenheit rechne ich auch mit Waldbränden. Mit über 100000 blitzen pro Nacht, schlägt irgendwo einer ein.

User #2022 (nicht angemeldet)

Um 1980 wurden die Weiden oberhalb von Bitsch noch mit Suonen bewässert. Die Kanäle flossen auch durch die Wälder. Da hat auch der Waldboden mit profitiert. Nun kommt alles aus Druckleitungen zum den Sprinkler auf die Wiesen. Vielleicht muss man die Bewässerung neu überdenken.

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