Blauflügelige Ödlandschrecke ist Tier des Jahres 2023

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Bern,

Die Blauflügelige Ödlandschrecke wurde von Pro Natura zum Tier des Jahres 2023 gewählt. Das Insekt gilt fortan als Botschafterin für die Biodiversitätskrise.

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Die Blauflüglige Ödlandschrecke. - sda - Pro Natura/Dieter Thommen

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Blauflügelige Ödlandschrecke wurde zum Tier des Jahres 2023 gekürt.
  • Für Pro Natura gilt sie als Botschafterin für die Biodiversitätskrise.

Das Tier des Jahres 2023 steht fest. Es ist die Blauflügelige Ödlandschrecke. Die Heuschreckenart ist im Sitzen gut getarnt, ihre blauen Flügel sind nur im Flug sichtbar. Für die Naturschutzorganisation Pro Natura gilt dieses Insekt als Botschafterin für die Biodiversitätskrise.

«Unter den Insekten gilt die Blauflügelige Ödlandschrecke als Zeigerart. Das heisst, wo sie lebt, ist die Biodiversität hoch und es gibt noch viele andere Arten.» So liess sich Heuschreckenspezialist Florin Rutschmann in einer Mitteilung von Pro Natura vom Dienstag zitieren.

Die Blauflügelige Ödlandschrecke besiedelt lückige Trockenwiesen, Kiesbänke mit spärlicher Vegetation in Auen oder leicht verwilderte Bahn- und Gewerbeareale. Solche Lebensräume findet sie in der Schweiz vor allem im Wallis und Tessin. Aber auch zerstreut in der Nordschweiz, teilweise mitten in der Stadt.

Insekten stark bedroht

Die Zerstörung der Flusslandschaften sowie die Intensivierung der Landwirtschaft und Landnutzung in den letzten 100 Jahren bedrohe Insekten stark. Das schrieb Pro Natura. Schweizweit sind heute 60 Prozent der Insekten und 40 Prozent der Heuschrecken bedroht.

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Von der Pro Natura und weiteren Naturschutzverbänden hagelte es dafür scharfe Kritik. - keystone

Auch die Blauflügelige Ödlandschrecke sei in der Schweiz durch den Rückgang der Lebensräume potenziell gefährdet. Hingegen profitiere sie von der Klimaerwärmung. Wärmere Temperaturen begünstigen die Entstehung ihres Lebensraums. Ohne zielgerichtete Pflege würde diese neuen Lebensräume jedoch wieder verschwinden.

Dies könnte laut Pro Natura weitreichende Folgen haben. «Insekten sind Nahrung für viele andere Arten, bestäuben Pflanzen, bauen Pflanzenmaterial ab, räumen Kadaver weg und vieles mehr. Ihr Rückgang insgesamt und ihre punktuellen Populationszunahmen sollten uns gleichermassen alarmieren», so Rutschmann.

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