Pro Natura fordert Taten gegen das Artensterben
Die Schweiz soll sich im Kampf gegen das Artensterben stärker engagieren. Dies fordert die Umweltorganisation Pro Natura.
Das Wichtigste in Kürze
- Pro Natura fordert mehr Massnahmen gegen den Überkonsum in der Schweiz.
- Dieser sei verantwortlich für den Verlust an Biodiversität und die Klimakrise.
- Heute seien eine Million Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht.
Die Umweltorganisation Pro Natura fordert einen höheren Schweizer Beitrag im Kampf gegen das globale Artensterben. Zudem brauche es Massnahmen gegen den Überkonsum. Denn dieser sei der wahre Treiber sowohl des Verlusts an Biodiversität als auch der Klimakrise.
Pro Natura präsentierte die Forderungen im Hinblick auf die Uno-Biodiversitätskonferenz im kanadischen Montreal. Diese beginnt am kommenden Mittwoch und dauert bis am 19. Dezember.
«Der alles entscheidende Match um unsere Lebensgrundlage wird diesen Dezember in Montreal ausgetragen.» So liess sich Friedrich Wulf, Projektleiter internationale Politik bei Pro Natura, im Communiqué vom Freitag zitieren. Heute seien eine Million Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht.
Pro Natura fordert mehr Geld für Kontrollen
Ziel des Treffens ist die Verabschiedung eines neuen globalen Zielrahmens zum Schutz der Artenvielfalt. Letztmals hatten sich die Vertragsstaaten der Uno-Biodiversitätskonvention 2010 im japanischen Nagoja auf derartige Ziele für die Zeit bis geeinigt.
Allerdings wurde laut Pro Natura nur eines davon erreicht. Es brauche daher neben mehr Geld auch griffigere Kontrollen, fordert die Organisation. Auch die Schweiz liege bei ihren Massnahmen weit hinter dem, was nötig wäre. Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) hatte die Bilanz bei der Erreichung der sogenannten Aichi-Ziele als enttäuschend bezeichnet.
Lebensräume müssen geschützt werden
Die Schweiz will sich nach Aussage des Bundes an der Konferenz für ambitionierte und messbare Ziele einsetzen. So unterstützt sie unter anderem das «30 by 30»-Ziel: Bis 2030 sollen weltweit insgesamt 30 Prozent der Landes- und Meeresflächen für die Biodiversität gesichert werden.
Dazu sei neben der Einrichtung von Schutzgebieten zum Beispiel auch die Revitalisierung von Flüssen notwendig. Auch die Erhaltung und Schaffung von Gebieten, die der Vernetzung der Lebensräume von Wildtieren dienen, sei essenziell. Dies schrieb das Bafu dazu.
Pro Natura bezeichnete das Vorhaben im Communiqué vom Freitag als lobenswert. Allerdings müssten Schutzgebiete wirksam betreut werden, damit sie ihren Zweck erfüllten. Dazu gehöre auch der Respekt vor den Rechten der indigenen Bevölkerung. Diese werde heute für die Einrichtung von Schutzgebieten oft vertrieben, misshandelt und entrechtet.