«Blöde Kinder» attackieren Busse mit Schneebällen
Der Schnee von letzter Woche sorgt im ÖV noch immer für Frust: Kinder machen sich einen Spass daraus, Busse mit Schneebällen zu attackieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Schnee legte letzte Woche etwa in Zürich und Bern die Busse und Trams lahm.
- Auch die letzten Schneereste sorgen nun noch für Ärger.
- Denn: Kinder machen sich einen Spass draus, Schneebälle auf Busse zu werfen.
Erst letzte Woche legten heftige Schneefälle im Flachland den ÖV lahm. Inzwischen ist vieles weggeschmolzen – doch auch die letzten Schneereste sorgen vereinzelt für Frust. Oder Belustigung. Je nach Sichtweise.
Denn: Kinder und Jugendliche machen sich einen Spass daraus, Busse und Trams mit Schneebällen zu attackieren.
So passiert am Bahnhof Bern: Als der Bus einfährt, gibt es plötzlich einen lauten Knall. Eine Passagierin schreckt hoch und fragt: «Was war das?»
Eine Schneespur an der Scheibe bestätigt, was ihre genervte Tochter vermutet. «Wahrscheinlich irgendwelche blöden Kinder, die einen Schneeball geworfen haben.»
«Jugendlicher Leichtsinn»
Davon kann der Berner ÖV-Betreiber Bernmobil ein Lied singen: «Schneeballwürfe auf unsere Fahrzeuge kommen bei Schneefall regelmässig vor», sagt Sprecher Rolf Meyer zu Nau.ch.
«Meist dürfte jugendlicher Leichtsinn der Grund dafür sein.»
Das Hauptproblem laut Meyer: «Dass sich Fahrgäste, der Fahrer oder die Fahrerin erschrecken können. Dies sollten sich die Jugendlichen bewusst sein, vor allem wenn sie Schneebälle auf fahrende Trams oder Busse werfen.»
Immerhin entstehen dadurch grundsätzlich keine Schäden an den Fahrzeugen, wie Meyer sagt.
Zürcher Verkehrsbetriebe drohen Schneeball-Vandalen mit Polizei
Auch den Zürcher Verkehrsbetrieben VBZ ist das Problem bekannt. «Schneeballwürfe auf unsere Fahrzeuge kommen vor», sagt Sprecher Leo Herrmann zu Nau.ch.
Die VBZ gehen von einer gewissen Dunkelziffer aus, da nur sporadisch Meldungen bei der Leitstelle eingehen. «Dadurch verursachte Schäden an VBZ-Fahrzeugen sind uns nicht bekannt.»
Trotzdem warnt Herrmann: «Schneeballwürfe können ein Sicherheitsrisiko für unsere Fahrgäste sowie das Fahrdienstpersonal darstellen und sind zu unterlassen.»
Gibt es Beschädigungen oder sicherheitsrelevante Vorfälle, werde die Polizei involviert.
Kids werfen sogar Schneebälle «durch die offenen Türen»
Teilweise gehen die frechen Kids sogar noch weiter.
Für Ärger bei den Aarauer Busfahrerinnen und -fahrern sorgt laut Peter Baertschiger, dem Geschäftsführer der Busbetrieb Aarau AG BBA: Wenn Schneebälle «durch die offenen Türen in die Busse geworfen werden».
Schneeball-Attacken auf Busse kommen auch in Aarau vor, wie er sagt. «Aber eher selten.»
In Luzern werden Busse ebenfalls «ab und zu» mit Schneebällen beworfen, wie Sprecher Marc Schwegler zu Nau.ch sagt. Er warnt: «Schäden sind durchaus möglich und das Unfallrisiko steigt damit.»
Und für die Fahrerinnen und Fahrer sei es «nicht erfreulich, wenn man sich auf das Fahren konzentrieren muss». Ein akutes Thema sei es aber nicht.
Postauto betont auf Anfrage, dass während der Fahrt keine Schneebälle auf Postautos geworfen werden sollen. Nur in Basel sind keine Schneeball-Attacken bekannt, wie ein Sprecher der Basler Verkehrs-Betriebe auf Anfrage sagt.