Bondo GR: Suche nach Bergsturz-Opfer eingestellt

Tobias Feigenwinter
Tobias Feigenwinter

Italien,

Ein Jahr nach dem Bergsturz in Bondo informiert die Gemeinde und der Bund über die Lage am Piz Cengalo. Die acht Opfer gelten immer noch als vermisst.

Die Armee räumt vom Murgang betroffene Häuser, im Hintergrund zu sehen Bondo, am Mittwoch, 4. Oktober 2017, in Spino. Am 23. August war ein Bergsturz am Piz Cengalo mit Murgängen nach Bondo niedergegangen.
Die Armee räumt vom Murgang betroffene Häuser, im Hintergrund zu sehen Bondo, am Mittwoch, 4. Oktober 2017, in Spino. Am 23. August war ein Bergsturz am Piz Cengalo mit Murgängen nach Bondo niedergegangen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Heute Montag vor einem Jahr ereignete sich ein schwerer Bergsturz in Bondo GR.
  • Es wird nach wie vor davon abgeraten, das Gebiet zu betreten.
  • Die acht Opfer des Unglücks werden immer noch vermisst.

Ein Jahr ist es her, seitdem in Bondo GR ein Bergsturz acht Menschenleben forderte. Heute Montag informiert die Gemeinde rückblickend auf die Ereginisse. Mit dabei: Bundesart Guy Parmelin.

Er sei im September 2017 vor Ort gewesen. «Das Ausmass der Zerstörung war enorm», hielt Guy Parmelin fest. Die Zusammenarbeit von Bund, Kanton und Gemeinde sei aber glimpflich verlaufen.

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So verliefen die Aufräumarbeiten Ende November 2017 in Bondo. - nau.ch

Die Angst steigt bei Gewittern

Die Gemeindevorsteherin von Bondo, Anna Giacometti, spricht von Nervosität und Angst, wenn es im Bergell gewittert, denn die Bergmassen seien seit Juli 2018 wieder in Bewegung. «Die Gedanken gehen bei Regen gleich zu den Personen im Tal». Das Alarmsystem sei aber seit den tragischen Ereignissen optimiert worden.

Das Rückhaltebecken ist um 100'000 Kubikmeter erweitert worden und wird laufend geleert. «Der Piz Cengalo wird laufend mit Radar und Kameras überwacht», informiert Christian Rathgeb, Bündner Regierungsrat. Gleichwohl wird dringend davon abgeraten, die Val Bondasca zu betreten.

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Die Kantonsstrasse in Bondo wurde komplett zerstört. - Keystone

Der Fels bewegt sich immer noch

147 Personen mussten nach dem Unglück im August 2017 evakuiert werden. Zehn Personen konnten nicht mehr in ihre Häuser zurückkehren, da die Bauten Totalschaden erlitten. Die Suche nach den Vermissten musste nach einer Nachsuche im Juli 2018 eingestellt werden. Beim Bergsturz, einem der grössten seit über 100 Jahren in der Schweiz, hatten acht Wanderer im Seitental Bondasca ihr Leben verloren, je zwei aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Vergangene Woche gab es einen Alarm in Bondo wegen eines grossen Murgangs. Der Fels bewegt sich schubweise. Die Bevölkerung wird aber laufend über die Lage informiert. Der 23. August bleibe in der Gemeinde für immer ein Gedenktag an dieses Drama, sagt Anna Giacometti.

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