Stadt Zürich

Brian in Freiheit: So schnell könnte er wieder hinter Gitter landen

Karin Aebischer
Karin Aebischer

Zürich,

Scampi-Spaghetti, ein neuer Haarschnitt und ein Rap auf Instagram mit Gewalt-Drohungen. Brian geniesst sein Leben in Freiheit. Doch das Gefängnis droht erneut.

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Brian K. rappt am Wochenende auf Instagram über «Fäuste und Waffen» - und versetzt seine Follower damit in Sorge. - Instagram

Das Wichtigste in Kürze

  • Brian Keller ist seit Freitag ein freier Mann. Er kam überraschend frei.
  • Doch es ist noch ein weiteres Strafverfahren gegen ihn hängig.
  • Zudem droht er offen mit «Fäusten oder Waffen». Das kann Folgen haben, so ein Experte.

Der berühmteste Ex-Häftling der Schweiz, Brian Keller, ist seit vier Tagen auf freiem Fuss. Und er lässt die Schweiz auf Instagram daran teilhaben, wie sehr er dies auskostet.

Nach Spaghetti mit Scampi kurz nach der Haft-Entlassung und einem Besuch beim Coiffeur schockiert der 28-Jährige mit einem Rap-Video.

«Fang an zu laufen, ich bin draussen», so seine Worte. Mit «Fäusten oder Waffen» gehe er in die erste Klasse, weil er hasse. «Ich bin eiskalt, gehe bis ganz nach oben mit Gewalt.» Zudem nennt er den Richter Hu*ensohn und teilt eine Story, in der es heisst: «F*ck die Richter, die Cops, f*ck die Staatsanwaltschaft».

Können solche verbalen Entgleisungen Folgen für Brian haben?

Formell würden solche Aussagen bei einem nächsten Prozess nicht ins Strafmass einfliessen. «Aber informell können solche Äusserungen schon Einfluss nehmen. Richter sind auch nur Menschen», erklärt Vollzugsexperte Benjamin Brägger gegenüber Nau.ch.

Es wäre somit wichtig für Brian, dass er sich anständig und regelkonform verhalte.

Brian hat noch weiteres Verfahren offen

Dass Brian wieder ins Gefängnis muss, davon geht Brägger fest aus: «Mit einer an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit muss er nochmals für mehrere Jahre ins Gefängnis.»

Denn das neuste Urteil des Bezirksgerichts Dielsdorf ZH ist noch nicht rechtskräftig. Es kann somit noch ans Obergericht und ans Bundesgericht weitergezogen werden.

Die Freiheitsstrafe von 2,5 Jahren muss er also möglicherweise zu einem späteren Zeitpunkt antreten, sobald das Strafmass bestätigt wird. 370 Tage davon hat er jedoch bereits abgesessen.

Denken Sie, dass Brian ein Leben in Freiheit schafft?

Hinzu kommt, dass noch ein zweites Strafverfahren vor Obergericht gegen ihn hängig ist. Dabei geht es erneut um eine Freiheitsstrafe. Das Bezirksgericht Dielsdorf hatte ihn unter anderem wegen versuchter schwerer Körperverletzung und Drohung zu vier Jahren und neun Monaten verurteilt. Das Obergericht erhöhte die Strafe im Jahr 2021 gar auf sechs Jahre und vier Monate.

Doch das Bundesgericht sah dies anders und rügte die Vorinstanz. Drum muss das Obergericht jetzt nochmals über die Bücher. Das Urteil dieses Verfahrens wird aber erst für Mitte oder Ende 2024 erwartet.

So oder so ist für den Vollzugs-Experten Benjamin Brägger klar: «Sollte Brian wieder hinter Gitter müssen, könnte es für ihn nach dieser Zeit in Freiheit schwierig werden.»

Kommentare

User #3510 (nicht angemeldet)

Darun musste ich inderkt für ihn viel Steuern zahlen (direkte Bundessteuer) Dank mir ist er nun draussen, aber muss aufpassen, dass er nicht einen "Drehtürpatient" wird!

User #1084 (nicht angemeldet)

Ein Mann den ich sehr gut kannte, aber jetzt leider zu früh verstorben ist, hat alle diese schweizerischen Missetaten erlebt und ein Leben lang darunter gelitten ich habe das,gesehen und was diesem Menschen im Heim an getan wurde es ist eine Schande was früher diesen Kindern angetan wurde. Zurūck zu meinem Bekannten er wurde ein erfolgreicher Geschäftsmann hatte aber schwere psychische Probleme die immer mit Medikamenten behandelt wurden und schliesslich zu seinem frühzeitigem Tod führte. Das,ist ein miserabler Schandfleck der Schweiz. Traurig was er mir alles erzählt hat.

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