Brian: Intensivtäter schickt Briefe aus Einzelhaft

Redaktion
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Zürich,

Eine Künstlergruppe veröffentlicht Briefe von Intensivtäter «Brian» auf Instagram. Der 25-Jährige sitzt in der Zürcher Strafanstalt Pöschwies in Einzelhaft.

brian
Der berühmteste Häftling der Schweiz kommt unerwartet bereits am Freitag frei. - SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • Brian K. veröffentlicht auf Instagram Briefe aus seiner Isolationshaft.
  • Dies mithilfe einer Gruppe von Aktivisten.
  • Brian ist für 6 Jahre und 4 Monate verurteilt worden.

«Hey hier ist Brian. Das ist mein Instagram Kanal.» So beginnt der erste Brief von Intensivtäter Brian, der in der Zürcher Haftanstalt Pöschwies in Isolationshaft sitzt.

«Ich sitze hier in Einzelhaft. Ich habe kaum Kontakt nach aussen. Kein Handy, Internet, gar nichts», heisst es weiter auf dem Zettel.

instagram brian
Auf dem Instagram-Account «mein_name_ist_brian» werden die Briefe von Brian veröffentlicht. - Intagram/@mein_name_ist_brian

Der Brief wurde von einer Künstler-Gruppe auf Instagram veröffentlicht. Unter dem Kanal «mein_name_ist_brian» sind bereits zwei Briefe veröffentlicht. Weitere sollen folgen.

Den Kanal führt Brian gemeinsam mit der Gruppe, wie er im Brief selbst erklärt: «Alle Posts bauen wir per Brief-Post mit Stift und Papier.»

Fall werde «kommerziell ausgeschlachtet»

Die Gruppe aus Aktivistinnen, Experten, Wissenschaftlern und Künstlern will unter anderem die Berichterstattung über Brians Prozess einordnen. Seit 2013 werde Brian von verschiedenen Schweizer Boulevard-Medien unter dem Pseudonym «Carlos» «kommerziell und politisch ausgeschlachtet».

«Carlos»
Brian K. sitzt seit über zweieinhalb Jahren in Isolationshaft. - Keystone

Das Kollektiv wolle darum «aussprechen, was nicht gesagt wird». Und auf Instagram soll Brian mit seinen Briefen selber zu Wort kommen.

Uno-Kritik an Haftbedingungen

Seit mehr als zweieinhalb Jahren befindet sich Brian in Isolationshaft. Zuletzt hatte auch der Uno-Sonderbeauftragte Nils Melzer für Folter beim Aussendepartement interveniert. Isolationshaft dürfe gemäss Uno-Standards nur in Ausnahmefällen zur Anwendung kommen und in keinem Fall länger als 15 Tage. «Hier sind wir aber bei fast drei Jahren», kritisierte Melzer.

Am 16. Juni hat das Zürcher Obergericht Brian zu einer Freiheitsstrafe von 6 Jahren und 4 Monaten verurteilt. Der 25-Jährige war angeklagt, weil er im Gefängnis Mithäftlinge und Mitarbeiter angegriffen und teilweise verletzt hatte. Die Anklageschrift listet 29 einzelne Vorfälle auf.

Brian Carlos Zürich
Brian K. wurde zu einer Freiheitsstrafe von 6 Jahren und 4 Monaten verurteilt. - Keystone

Das Obergericht änderte damit das Urteil der Vorinstanz, des Bezirksgerichtes Dielsdorf. Dieses hatte für Brian eine «kleine Verwahrung» angeordnet, also eine Therapie hinter Gittern. Nun bleibt es bei einer Freiheitsstrafe.

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