Bund erwartet rasche Behebung des Engpasses am Lötschberg
Die zweite Röhre des Lötschberg-Basistunnels bleibt nach dem Wassereinbruch von Anfang Februar weiter gesperrt. Der Bund erwartet nun eine rasche Reparatur.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Wassereinbruch im Lötschbergtunnel führt zu Beeinträchtigungen im Schienenverkehr.
- Die zweite Röhre des Tunnels soll noch mehrere Tage gesperrt bleiben.
- Nun fordert das Bundesamt für Verkehr eine rasche Behebung des Engpasses.
Nach dem Wassereinbruch vom 6. Februar bleibt die zweite Röhre des Lötschberg-Basistunnels noch mehrere Tage gesperrt. Im fraglichen Abschnitt hat es viel mehr Bergwasser als üblich, das abgepumpt werden muss.
Nach den Gründen wird gesucht. Das Bundesamt für Verkehr (BAV) erwartet, dass die BLS die Einschränkungen rasch behebt.
Die BLS will diese Woche in Frutigen BE über den aktuellen Stand der Arbeiten und die geologischen Hintergründe der Situation informieren. Dies erklärte Mediensprecherin Tamara Traxler am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Verspätungen im Minutenbereich erwartet
Die Intercity-Züge zwischen Romanshorn und Brig können durch den Basistunnel verkehren. Zu Beginn jedoch mit tieferer Geschwindigkeit, was Verspätungen im Minutenbereich zur Folge hat.
#sbb Zug nach der Durchfahrt durch den #Lötschbergbasistunnel #Wassereinbruch pic.twitter.com/A81nKLywUL
— Marc Meschenmoser (@MMeschenmoser) February 7, 2020
Die Intercity-Züge zwischen Brig und Basel werden auf der Bergstrecke via Kandersteg durch den alten Lötschbergtunnel geführt. Dies verlängert die Fahrzeit um rund 30 Minuten. In umgekehrter Richtung Basel-Brig fahren die Züge durch den Basistunnel.
Am 6. Februar stand das mit Schlamm versetzte Wasser 30 Zentimeter hoch. Am folgenden Nachmittag konnte der Basistunnel wieder einspurig freigegeben werden.
Der Wassereinbruch erfolgte zwischen Ferden VS und St. German VS auf einem Doppelspurabschnitt.
Vorerst keine Fristen vom BAV
Das BAV verfolgt die Entwicklung in engem Kontakt mit der BLS. Die geologischen Analysen der BLS stehen noch aus. Deshalb kann das BAV keine Fristen für die Abklärung setzen. Das sagte BAV-Kommunikationschef Andreas Windlinger auf Anfrage.
Grundsätzlich sei Bergwasser eine Herausforderung, die sich bei allen Tunnelbauten stelle. Die Klärung der möglichen geologischen Ursache durch die BLS könne einige Zeit in Anspruch nehmen, so das BAV. Sobald die BLS diesbezüglich Massnahmen ergreife, werde das BAV diese im Rahmen der Sicherheitsaufsicht beurteilen.
Sollte die Beeinträchtigung längere Zeit anhalten, würde insbesondere die Gesamtkapazität im Nord-Süd-Güterverkehr trotz Ausweichmöglichkeiten über den Gotthard und die Lötschberg-Bergstrecke eingeschränkt.
Das BAV erwartet deshalb von der BLS, «dass die Einschränkungen möglichst gering sind, rasch behoben werden und dass der Tunnel sicher betrieben werden kann».