Bund hatte nie Interesse an Swiss-Verwaltungsratssitz
Die Fluggesellschaft Swiss hat dem Bund einen Sitz im Verwaltungsrat angeboten. Dieser ist jedoch nicht daran interessiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Swiss hat dem Bund einen Sitz im Verwaltungsrat angeboten.
- Dieser hat jedoch kein Interesse daran, dort vertreten zu sein.
In den Verhandlungen um Staatshilfen für die Swiss wegen der Coronakrise hat diese dem Bund einen Sitz im Verwaltungsrat angeboten. Das berichtet das Magazin «Saldo» unter Berufung auf Verhandlungsunterlagen. Der Bund zeigt allerdings keinerlei Interesse an einem solchen Mandat.
Es sei nicht Aufgabe des Bundes, eine Fluggesellschaft zu betreiben oder an ihr beteiligt zu sein. Deshalb wurden auch keine Diskussionen über einen Swiss-Verwaltungsratssitz des Bundes geführt. Dies erklärte eine Sprecherin des Eidgenössischen Finanzdepartements auf AWP-Anfrage.
In den Verhandlungen seien von Anfang an Darlehen zur Überbrückung von Liquiditätsengpässen im Vordergrund gestanden. Die Schweiz habe nie eine Staatsbeteiligung angestrebt, betonte die Sprecherin. Der Bund werde hingegen in der zu gründenden Luftfahrtstiftung vertreten sein. In dieser werde er die Einhaltung der vereinbarten Vertragsbedingungen überwachen.
Insgesamt konnten die zur Lufthansa-Gruppe gehörenden Fluggesellschaften Swiss und Edelweiss Bankdarlehen über 1,5 Milliarden Franken besorgen. Dies aufgrund des Beschlusses über Staatshilfen an die Luftfahrtbranche. Der Bund haftet dabei für 85 Prozent der Summe, also für 1,275 Milliarden Franken.