Bundesanwaltschaft

Bundesanwaltschaft eröffnet Strafverfahren wegen Cyberangriff

Keystone-SDA
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Bern,

Wegen eines Cyberangriffs auf das Schweizer Parlament hat die Bundesanwaltschaft am Mittwoch ein Verfahren eröffnet.

cyberangriff
Die Parlamentswebsite ist Opfer eines Cyberangriffs. Jetzt ermittelt die Bundesanwaltschaft. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Mittwoch wurden die Parlamentsdienste Opfer eines Cyberangriffs.
  • Nun wird bekannt: Die Bundesanwaltschaft hat am gleichen Tag ein Verfahren eröffnet.

Die Bundesanwaltschaft (BA) hat wegen des Cyberangriffs auf das Schweizer Parlament am vergangenen Mittwoch ein Verfahren eröffnet. «Die diesbezüglichen Ermittlungen sind am Laufen», wie die BA auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Freitagabend mitteilte. Die Tamedia-Zeitungen hatten zuerst darüber berichtet.

Den Angriff hatten die Parlamentsdienste am Mittwochnachmittag im Kurznachrichtendienst Twitter bekanntgegeben. Interne Systeme und Daten seien nicht betroffen, hiess es weiter. Die Webseite der eidgenössischen Räte war seit dem Mittwoch zeitweise nicht aufrufbar.

Die Webseite sei Opfer eines böswilligen Angriffs geworden, sagten Ständeratspräsidentin Brigitte Häberli-Koller (Mitte/TG) und Nationalratspräsident Martin Candinas (Mitte/GR) vor den beiden Räten am Donnerstagmorgen. Deshalb sei sie zeitweise nicht abrufbar oder reagiere nur verzögert auf Aufrufe.

Cyberangriffe nehmen zu

Nur wenige Tage zuvor hatten Hacker Daten vom Bundesamt für Polizei (Fedpol) und vom Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) gestohlen und im Darknet veröffentlicht. Auch Daten von Kantonspolizeien sind betroffen.

hacker
Eine Person führt einen Hacker-Angriff durch. (Symbolbild) - keystone

Die Angreifer nutzten eine Schwachstelle auf den Servern des IT-Dienstleisters Xplain, der diese Daten beherbergte. Es handelt sich um einen sogenannten Ransomware-Angriff, bei dem Daten zuerst gestohlen und danach verschlüsselt werden. Damit wird die Firma erpresst und soll für die Entschlüsselung zahlen.

In den vergangenen Jahren häuften sich Cyberangriffe auf Unternehmen, Verwaltungen oder auch Medien. Nacheinander wurden das Erziehungsdepartement in Basel-Stadt, die Gemeindeverwaltung in Rolle (VD), die Universität Neuenburg und die Grossmolkerei Cremo im Kanton Freiburg Ziel von Hackern, die die gestohlenen Daten dann im Darknet veröffentlichen. Erst kürzlich betroffen waren die grossen Medienhäuser CH Media und NZZ.

Kommentare

User #8620 (nicht angemeldet)

Zeigt wieder einmal mehr wie unsere Behörden schlampig arbeiten.

Dracului

Die Bedrohungslage hat sich massiv verschärft in den letzten Jahren. Alle Unternehmen sind heute vernetzt, nutzen mindestens Mail und haben Webseiten nach aussen. Meist sind die Mitarbeitenden das schwächste Glied in der Kette und können durch eine kurze Unachtsamkeit oder fehlende digitalen Kompetenzen eine Krise auslösen. Wir führen regelmässige Spam-Tests durch und immer noch gibt es bei JEDEM Test Personen, die blind auf alle Links klicken oder Anhänge öffnen. Die totale Abschottung ist ein zwar Thema, aber dann finden Leute oft alternative, meist noch unsichere Wege, wie sie die Systeme umgehen. Die Angreifer werden zudem immer professioneller. Sicherheit ist kein Thema, welches man "einer (IT-)Stelle" delegieren kann, sondern betrifft uns (leider) alle und verlangt von uns allen einen Beitrag und ein Bewusstsein um die Problematik.

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