Bundesrat will Grundwasser als Wärmespeicher nutzen
Im Grundwasser soll in Zukunft Wärme gespeichert werden dürfen, um den CO2-Ausstoss zu senken: Der Bundesrat empfiehlt eine entsprechende Motion zur Annahme.
Das Wichtigste in Kürze
- Grundwasser soll künftig als Wärmespeicher genutzt werden dürfen.
- Damit könnte der CO2-Ausstoss reduziert werden.
- Der Bundesrat befürwortet den entsprechenden, breit abgestützten Vorstoss.
Ganzjährig anfallende Wärme und Abwärme etwa aus Kehrichtverwertungsanlagen soll künftig besser im Grundwasser gespeichert werden können. Der Bundesrat ist bereit, die Nutzung des tiefen Untergrunds von der heutigen Drei-Grad-Regel auszunehmen.
Die Regierung beantragt eine entsprechende Motion von FDP-Nationalrat Matthias Samuel Jauslin kommentarlos zur Annahme, wie sie am Donnerstag bekannt gab. Die Räte müssen über den breit abgestützten Vorstoss noch entscheiden.
Durch Wärmespeicherung soll CO2-Ausstoss gesenkt werden
Stimmt das Parlament zu, muss die aktuelle Gewässerschutzverordnung geändert werden. Diese legt fest, dass sich die Grundwassertemperatur aufgrund von Wärmeeintrag respektive -entzug nicht mehr als drei Grad verändern darf. Insbesondere Grundwasser in grosser Tiefe kann deshalb nicht als Wärmespeicher dienen.
Die Motion hält fest, dass nur Grundwasser, das nicht als Trinkwasser infrage kommt, thermisch genutzt werden solle. Zudem solle der Schutz des als Trinkwasser genutzten oder die von Grundwasser abhängigen Lebensräume nicht negativ beeinträchtigt werden.
Die Befürworter hoffen, dass durch die vermehrte saisonale Wärmespeicherung der CO2-Ausstoss gesenkt werden könnte. Der zusätzliche Winterstrombedarf könnte so um bis zu dreissig Prozent gedeckt werden. Im internationalen Vergleich ist die Temperaturlimite in der Schweiz äusserst tief. Verschiedene europäische Länder erlauben vorübergehende Temperaturschwankungen zwischen 15 und 23 Grad.