Trotz Gewitter: Schweizer Grundwasserspiegel geht zurück
Trotz heftiger Gewitter in den letzten Tagen gehen die Schweizer Grundwasserpegel zurück. Die Trinkwasserversorgung ist aber noch sichergestellt.
Das Wichtigste in Kürze
- Trotz der Gewitter-Tagen zeigen die Schweizer Grundwasserpegel eine abnehmende Tendenz.
- Die Trinkwasserversorgung ist jedoch weiterhin sichergestellt.
Die heftigen Gewitter der letzten Tage haben die Hitzewelle im Juni schnell vergessen lassen. Trotz der teilweise ergiebigen Niederschläge zeigen die Grundwasserpegel in der Schweiz insgesamt eine abnehmende Tendenz. Doch die Trinkwasserversorgung ist weiterhin sichergestellt.
Die letzten Niederschläge hätten die Grundwasserspiegel vorübergehend und lokal ansteigen lassen. Dies teilte das Bundesamt für Umwelt (Bafu) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Derzeit befänden sich die Grundwasserstände und Quellabflüsse allgemein auf einem normalen Niveau, die Tendenz sei aber sinkend.
Auf der Grundwasserkarte des Bafu waren am Donnerstag in der gesamten Schweiz fast 20 Messstellen mit einem tiefen Grundwasserstand verzeichnet. Doch das Grundwasser widerspiegle nicht die Witterungsverhältnisse der vergangenen Tage, sondern der letzten Wochen und Monate. Grundsätzlich seien die Grundwasserreserven derzeit noch gut gefüllt und die Trinkwasserversorgung sei sichergestellt, hiess es.
Überregionale Zusammenarbeit
Um auf eine Notsituation vorbereitet zu sein, hat der Bund vor zwei Jahren die entsprechende Verordnung angepasst. Die Kantone und Gemeinden, die für die Überwachung der Trinkwasserversorgung zuständig sind, werden aufgefordert, untereinander und überregional zusammenzuarbeiten.
Sie müssen ein elektronisches Inventar der verfügbaren Wasserressourcen, der Wasserversorgungsanlagen und der Quellen erstellen. Wenn die Mindestmengen nicht sichergestellt werden können, müssen die Kantone für die Einrichtung von regionalen Werkhöfen sorgen. Ausserdem müssen sie Schnellkupplungsrohre, Notstromgruppen und Aufbereitungseinheiten beschaffen.
Die Betreiber von Wasserversorgungsanlagen ihrerseits werden aufgefordert, einen Plan zur Sicherstellung der Trinkwasserversorgung für den Krisenfall zu erstellen. Ziel dieser Massnahmen sei, dass die Trinkwasserversorgung so lange wie möglich aufrechterhalten bleibe. Weiter müsse das Trinkwasser jederzeit in ausreichender Menge vorhanden sein. Schwere Mangellagen sollten vermieden oder rasch behoben werden können.
Selbstversorgung in ersten drei Tagen
Bei schwerer Mangellage gehen die Behörden davon aus, dass die Bevölkerung in den ersten drei Tagen ihre Versorgung selber sicherstellt. Konkret sollte man immer neun Liter pro Person zu Hause vorrätig haben.
Ab dem vierten Tag müssen die Gemeinden den privaten Haushalten mindestens vier Liter pro Person und Tag zur Verfügung stellen. Die Behörden müssen auch dafür sorgen, dass zusätzliche Wassermengen für Hygiene und Kochen vorhanden sind. Eine Person benötigt für hygienische Zwecke 5 bis 10 Liter Wasser zusätzlich zu den vier Litern. Unter normalen Umständen verbraucht ein Schweizer fast 200 Liter pro Tag.