Bundesrat will Pflicht für Klimaberichterstattung bei Unternehmen
Der Bundesrat will Schweizer Unternehmen zu einer Klimaberichterstattung verpflichten. Betroffen wären Unternehmen ab 500 Mitarbeitern und 40 Mio. CHF Umsatz.
Das Wichtigste in Kürze
- Für grosse Schweizer Unternehmen soll es eine Pflicht zur Klimaberichterstattung geben.
- Dabei müssten die Unternehmen einige klimarelevante Daten offenlegen.
Der Bundesrat will grosse Schweizer Unternehmen zu einer Klimaberichterstattung verpflichten. Mit diesem Schritt soll die Klimakrise bekämpft und die Stabilität der Finanzmärkte sichergestellt werden. Am Mittwoch hat der Bundesrat die Eckwerte dieser Berichterstattung beschlossen.
Unternehmen sollen Auswirkungen auf Umwelt offenlegen
Betroffen sein sollen alle Aktiengesellschaften, Banken und Versicherungen ab 500 Mitarbeitenden und mit einem Jahresumsatz von mindestens 40 Millionen Franken. Diese sollen das finanzielle Risiko mit klimarelevanten Aktivitäten und die Auswirkungen der Geschäftstätigkeiten auf die Umwelt offenlegen.
Durch Mindestanforderungen soll erreicht werden, dass die Offenlegungen aussagekräftig und vergleichbar sind, wie es in einer Mitteilung weiter heisst. Bis in einem Jahr soll das Finanzdepartement (EFD) eine Vorlage zur Vernehmlassung ausarbeiten. In Kraft treten soll die Regelung ab 2024.
Zustimmung von Mehrheit der Verbände
Im vergangenen Mai fanden bereits Austausche mit Wirtschaftsverbänden sowie mit Umwelt- und Konsumentenschutzverbänden statt. Laut Bund begrüsst eine Mehrheit der Verbände die Eckwerte.
Investitionen in Erdöl, Kohle und Gas wurde in der Vergangenheit vor allem auch von der Klimabewegung kritisiert. Die letzte Aktionswoche Anfang August drehte sich um die «klimazerstörenden Geldflüsse» von Schweizer Finanzinstituten. Für Aufsehen sorgte insbesondere eine Blockade auf dem Zürcher Paradeplatz. Aktivistinnen und Aktivisten besetzten die Eingänge der Grossbanken Credit Suisse und UBS.