Bündner Ex-Richter soll Praktikantin vergewaltigt haben

Keystone-SDA
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Chur,

Schwere Vorwürfe gegen einen ehemaligen Richter im Kanton Graubünden: Er soll eine Praktikantin vergewaltigt haben.

Gericht
Die Dauer der Vergewaltigung soll künftig bei der individuellen Strafzumessung kein Kriterium mehr sein. (Symbolbild) - pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Staatsanwaltschaft hat in Graubünden Anklage gegen einen Ex-Richter erhoben.
  • Ihn wird Vergewaltigung und sexuelle Nötigung vorgeworfen.
  • Beim Opfer soll es sich um eine Praktikantin gehandelt haben.

Die Bündner Staatsanwaltschaft hat gegen einen ehemaligen Verwaltungsrichter Anklage erhoben wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung. Das Opfer ist gemäss Anklage eine ehemalige Praktikantin des Bündner Verwaltungsgerichts.

Staatsanwalt Maurus Eckert bestätigte am Mittwoch auf Anfrage einen entsprechenden Bericht der «Südostschweiz». Weitere Anklagepunkte lauteten auf mehrfache sexuelle Belästigung und mehrfache Drohung sowie eine eventuelle Ausnützung einer Notlage, erklärte Eckert gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Anklage sei beim Regionalgericht Plessur in Chur erhoben worden.

Die mutmasslichen Straften soll der damals vollamtliche Richter Ende 2021 begannen haben. Ende 2022 wurde bekannt, dass die Staatsanwaltschaft Graubünden gegen den Mann eine Strafuntersuchung wegen strafbarer Handlungen gegen die sexuelle Integrität führe.

Richter trat im Dezember 2022 zurück

Zudem eröffnete die Kommission für Justiz und Sicherheit des Bündner Grossen Rats ein Aufsichtsverfahren gegen den Beschuldigten. Geprüft wurde auch eine Amtserhebung.

Mitte Dezember 2022 trat der Richter von seinem Amt zurück. «Ich erachte diesen Schritt als notwendig, um meine Familie, die Institution, aber auch meine Person selbst und Dritte vor weiterem Schaden und Reputationsverlust zu schützen», erklärte der Richter damals über seine Anwältin der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Sein Rücktritt sei aber nicht als Schuldeingeständnis zu werten.

Das Aufsichtsverfahren wurde durch den Rücktritt gegenstandslos und eingestellt. Die strafrechtliche Untersuchung gegen den Mann durch die Staatsanwaltschaft wurde vom Rücktritt nicht tangiert und führte nun zur Anklage.

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