Bündner Umweltverbände kritisieren geplante Dezimierung der Wölfe

Keystone-SDA
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Chur,

Mit dem revidierten Jagdgesetz soll der Wolfsbestand um bis zu 70 Prozent reduziert werden. Umweltverbünde in Graubünden schlagen Alarm.

Graubünden Wolfsrudel
Gesichtet in Graubünden: ein Wolfsrudel. (Archivbild) - Kantonspolizei Graubünden

Bündner Umweltverbände üben harsche Kritik an den Plänen des Bundesrates über eine neue Verordnung, die Zahl der Wolfsrudel im Land massiv zu reduzieren. Die vorgesehene «extreme Dezimierung» einer geschützten Art verstosse gegen das Gesetz und halte einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht stand.

Die Vernetzung der Wolfsreviere und damit auch der genetische Austausch zwischen den Wölfen im gesamten Alpenraum werde nicht mehr gewährleistet sein, warnte die Vereinigung Bündner Umweltorganisationen am Mittwoch in einer Mitteilung. In der Vereinigung zusammengeschlossen sind etwa die kantonalen Sektionen von WWF, Pro Natura, VCS und Birdlife.

Bund will Wolfsbestand bis zu 70 Prozent reduzieren

Mit der neuen Verordnung per Anfang Dezember will der Bundesrat das revidierte Jagdgesetz umsetzen. Der wachsende Wolfsbestand soll um bis zu 70 Prozent reduziert werden.

Über die Kantone Graubünden, Tessin und St. Gallen werden laut den Umweltorganisationen noch drei Rudel toleriert – oder noch ein Rudel in Graubünden. Aktuell leben im Bündnerland aber 13 Rudel.

Wölfe nützen den Schutzwäldern

Die «praktische Ausrottung» des Wolfes in Graubünden werde die Problematik der deutlich zu grossen Reh- und Hirschbestände wieder verschärfen, erklärten die Umweltorganisationen. Der Verbiss von Jungbäumen durch das Wild und damit die Schwächung der Schutzwälder sind im Bündnerland ein Dauerthema.

Die Wölfe würden die Wildbestände verkleinern und nachweislich das sogenannte Wald-Wild-Problem entschärfen. Eine Dezimierung der Wölfe werde «zu erheblichen Mehrkosten für die Sicherung der Schutzwälder in Graubünden führen», warnen die Umweltorganisationen.

Koexistenz mit Wölfen sei möglich

Der Herdenschutz in Graubünden funktioniere gut. «Gerade in der Surselva, in der Region mit der grössten Wolfsdichte in der Schweiz, sind die Risszahlen nicht mit den Wolfszahlen gestiegen, sondern rückläufig», betonen WWF, Pro Natura und die anderen Verbände. Das zeige klar auf, dass eine Koexistenz mit den Wölfen möglich sei.

Den generellen Strukturwandel in den Alpenräumen und insbesondere in der Alpwirtschaft werde die grossflächige Auschlöschung von Wolfsrudeln nicht aufhalten oder bremsen, sind die Organisationen überzeugt. Sie schlagen vor, gut schützbare Alpen zu erhalten und «unschützbare» Alpen, wo Herdenschutz kaum umsetzbar ist, aufzugeben.

Kommentare

Luxy-1

@ User 7041 Hey ich bin echt nicht empfindlich, aber mir wurde schon mordsübel wegen solchen Situationen. Ein Fohlen mit angebissenen Hintern in der Zentralschweiz, zerstückelte Schafe in Wolfenschiessen.... aber das schlimmste war wenn die angefressenen Tiere noch lebten, ich zittere jetzt noch wenn ich daran denke wie sie dankbar hoch sahen, als der Schuss sie erlöste.

Luxy-1

@ User 8121 Das Problem der Demokratie ist dass Leute abstimmen dürfen, die nicht mit den Folgen der Ergebnisse leben müssen. Das sieht man an deinem Kommentar.

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Wolf
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