Camper in Herrliberg ZH sorgen für Knatsch
Auf dem Parkplatz Steinrad am Zürichsee ist Campen verboten. Doch das interessiert viele nicht – jetzt greift die Gemeinde Herrliberg härter durch.
Das Wichtigste in Kürze
- In Herrliberg ZH beschweren sich Anwohnende über blockierte Plätze am Steinrad-Parkplatz.
- Viele übernachten auf der Gratis-Stelle – trotz Verbot.
- Nun soll härter durchgegriffen werden. Aber auch das sorgt für Ärger.
Die Nachfrage nach einer freien Stelle beim Steinrad-Parkplatz in Herrliberg ZH ist gross. Vor allem bei Camperinnen und Campern ist die kostenlose Parkmöglichkeit an der Zürcher Goldküste sehr beliebt. Viele bleiben dort über Nacht stehen und campieren – doch das ist eigentlich verboten.
Einheimischen stossen die Campingbusse sauer auf. Sie tun sich vor allem mit denjenigen schwer, die bei Badewetter im Sommer (zu) lange parkieren und Plätze blockieren. Die Camping-Gäste machen es sich am Wasser gemütlich oder erkundigen von dort aus die Gegend.
Anwohner aus Herrliberg: «Sie nehmen uns die ganzen Parkplätze weg»
«Wir können mit unseren Kindern nicht kurz an den See schwimmen gehen», ärgert sich eine Herrlibergerin gegenüber Nau.ch. «Die Parkplätze sind meines Erachtens viel zu lange blockiert.»
Sie fände deshalb eine Parkzeitbeschränkung von wenigen Stunden sinnvoll. So könne jede und jeder an dieser Stelle baden gehen. «Ich stelle aber fest, dass immer wieder Fahrzeuge dauerhaft dort sind.»
Ein anderer Anwohner stört sich ebenfalls an den Campingbussen. «Sie nehmen uns die ganzen Parkplätze weg – das sollte dringend verboten werden», fordert er. Ist es eigentlich schon – nur scheint es viele nicht zu interessieren.
Der Ärger über die grossen Fahrzeuge tritt nicht selten auf. Auf Anfrage bestätigt Michael Lüscher von der Gemeinde Herrliberg, dass mehrere Beschwerden eingetroffen seien.
Die Gemeinde hat das Anliegen deshalb an den Kanton weitergeleitet, der für den Parkplatz Steinrad verantwortlich ist.
Camper fühlen sich diskriminiert
Und dieser reagiert: Nächstes Jahr tritt ein neues Parkplatzregime in Kraft. Innerhalb von 24 Stunden soll man nur bis zu sechs Stunden lang parkieren dürfen. Das bereits bestehende Campingverbot wird zudem streng durchgesetzt.
Dazu bricht die Polizei mehrmals täglich zu Kontrollfahrten auf. Doch diese sorgen bei Campenden schon jetzt für Unruhe – viele fühlen sich diskriminiert.
«Irgendwie muss es doch eine Lösung geben», sagt einer zu Nau.ch. Denn nicht alle übernachten am Steinrad-Parkplatz, sondern fahren abends wieder weg. Ihm zufolge sollte das kein Problem sein – mit dem neuen Verbot ist es aber nicht mehr erlaubt.