Die andauernde Pandemie treibe auch viele Working Poor in eine Notlage. Die Caritas fordert deshalb unter anderem existenzsichernde Löhne.
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Das Logo der Caritas. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Immer mehr Menschen würden knapp über der Armutsgrenze in Notlagen geraten.
  • Die Caritas Schweiz fordert in mehreren Bereichen Massnahmen.
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Caritas Schweiz hat in einem Appell die Schliessung der «schwerwiegenden Sicherungslücke» für Menschen mit einem Einkommen knapp über der Armutsgrenze gefordert. Die andauernde Pandemielage treibe auch viele Working Poor in eine Notlage.

Der am Montag veröffentlichte Appell forderte Wirtschaft und Politik zu entschlossenem Handeln in sechs Bereichen auf, wie Vertreterinnen und Vertreter von Caritas Schweiz an einer Medienkonferenz darlegten.

Sie betreffen namentlich Massnahmen in den Bereichen Arbeit, Bildung, Wohnen oder Gesundheit.

Konkret forderte das Hilfswerk existenzsichernde Löhne, schrankenlosen Zugang zu Nachhol- und Weiterbildungen, tiefere Krankenkassenprämien, bessere Ergänzungsleistungen und mehr preisgünstigen Wohnraum. Armut in der Schweiz sei strukturell bedingt, hiess es.

Corona-Krise verschlimmert Lage

In der Corona-Krise würden auch immer mehr Menschen knapp über der Armutsgrenze in Notlagen geraten, deren Einkommen zuvor gerade noch für den Lebensunterhalt gereicht habe. Wenig beachtet von der Öffentlichkeit würden neben den 735'000 Menschen in Armut weitere 600'000 Menschen knapp über dem Existenzminimum in prekären Verhältnissen leben.

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Vier Prozent der Menschen kommen mit ihrem Geld nicht über die Runden. - Keystone

Eine wichtige Ursache dafür sei, dass sie in vielen Fällen ihren Lebensunterhalt nicht absichern könnten, obwohl sie einer Arbeit nachgingen. Laut Aline Masé, Leiterin de Fachstelle Sozialpolitik bei Caritas Schweiz, zählen zu diesen Working Poor heute 155'000 Personen.

Das dürfe es in der reichen Schweiz «so eigentlich nicht geben», erklärte Andreas Lustenberger, Leiter Politik und Public Afffairs, mit Hinweis auf das stetig steigende Bruttoinlandprodukt. Wirtschaft und Politik müssten die wachsende Armut deshalb an der Wurzel packen und die Ursachen bekämpfen.

Als Mitunterzeichnerin der Uno-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung habe sich die Schweiz verpflichtet, die Armut bis zu diesem Zeitpunkt um mindestens die Hälfte zu reduzieren, hiess es weiter. Bis heute fehlt indes gemäss Caritas eine Strategie, wie dieses Ziel erreicht werden soll. Es brauche deshalb einen «Weckruf» in Form des Appells.

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