Caritas vermeldet Armut bei über 100'000 Zürchern
Mit ihrer Kampagne «Armut ist...» macht das Hilfswerk Caritas auf die Armut von über 100'000 Zürchern aufmerksam.
Das Wichtigste in Kürze
- In Zürich sind mehr als 100'000 Menschen von Armut betroffen.
- Die Caritas Zürich macht mit ihrer Kampagne «Armut ist...» auf die Situation aufmerksam.
- Das Hilfswerk hat drei Forderungen an den Kanton Zürich.
Das Hilfswerk Caritas Zürich macht zurzeit mit ihrer Kampagne «Armut ist...» auf die Armut von über 100'000 Zürchern aufmerksam. Dabei spricht das Hilfswerk drei aktuelle Probleme an.
Diese illustriert das Hilfswerk in ihrer Medienmitteilung mit drei Einwohnern der Stadt, die eben unter diesen Problemen leiden. Mit den Schicksalen ist jeweils eine Forderung der Caritas an den Kanton Zürich verknüpft.
Die drei Forderungen
Armut bedingt keine Arbeitslosigkeit. In Zürich arbeiten fast 17'000 Menschen für weniger als 23 Franken pro Stunde, was keineswegs existenzsichernd sei. Betroffen seien vor allem Frauen mittleren Alters, manche haben Familie. Faire Löhne und Arbeitsbedingungen seien die Grundlage einer gesicherten Existenz, weshalb die Caritas die kommunale Mindestlohninitiative unterstützt.
Sozialhilfe-Empfänger sind für den Staat nicht mehr arm. Trotz der staatlichen Unterstützung sind diese Menschen aber auf die Unterstützung des Hilfswerks angewiesen. Der Schweizer Grundbedarf sei zu tief angesetzt und würde Gesundheit und Sozialverhalten beeinträchtigen. Auch der soziale Aspekt soll durch den Grundbedarf gedeckt werden.
Bildung ist auf dem Schweizer Arbeitsmarkt ein wichtiger Faktor. Kinder aus finanziell schwierigen Situationen sollen frühzeitig unterstützt und in ihrer Grundkompetenz gestärkt werden. Die Caritas setzt sich zudem für Nachholbildung und existenzsichernde Stipendien ein. «Bildung soll auch für Menschen mit wenig Geld zugänglich sein», heisst es in der Medienmitteilung.
Weiteres Problem der Caritas
Das Hilfswerk macht auch auf die unzureichende Überwachung und Analyse der Armut in Zürich aufmerksam. Es bestehe zwar eine Sozialhilfe-Statistik, einen verlässlichen Armutsbericht gebe es jedoch nicht.