Casino am Bahnhof Aarau sorgt für Zoff
Die Situation am Bahnhof Aarau ist derzeit angespannt. Die zunehmende Gewalt sorgt für Unmut – insbesondere das Casino sieht sich mit Kritik konfrontiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bahnhof Aarau hat ein Sicherheitsproblem.
- Bei einem Spiellokal kommt es immer wieder zu Vorfällen – das sorgt für Unmut.
- Man leide ebenfalls unter der Situation, verteidigt sich der Betreiber.
Es sind heftige Vorwürfe, mit denen sich die Betreiber des Casinos am Bahnhof Aarau herumschlagen müssen. Zuletzt kam es dort in der Nähe nämlich mehrfach zu gewaltsamen Zwischenfällen. Das Lokal soll die Probleme anziehen, heisst es.
Doch der Reihe nach. Wie die «Aargauer Zeitung» berichtet, spitzt sich die Lage am Bahnhof bereits seit einiger Zeit zu. Drogen- und Gewalt-Probleme sind immer häufiger zu beobachten.
Stadt: «Situation hat sich verschlechtert»
Besonders die Einstein-Passage, wo das Spielcasino steht, ist auf unrühmliche Art in den Fokus geraten. Dort kam es beispielsweise am 26. Dezember gar zu zwei Auseinandersetzungen – beteiligt waren Afghanen und Eritreer.
Jetzt hat die Stadt reagiert und sich per Brief an die Bahnhofplatz Aarau AG gewendet. Diese ist die Besitzerin des Spiellokals und auch des Geschäftshauses, das darüber liegt. Die «AZ» zitiert aus dem Schreiben: «Insbesondere im Bereich des Spielsalons Casino Railway hat sich die Situation sicherheitspolizeilich in den letzten Monaten verschlechtert.»
Zu viele Personen, die mit dem Casino in Verbindung stehen würden, hätten sich schlecht verhalten, heisst es. Der Stadtrat sieht deswegen Handlungsbedarf im Bereich der Liegenschaftsvermietung.
Der Verwaltungsratspräsident der Liegenschaftsbesitzerin, Heinz Faes, hat sich seinerseits zuletzt bei der Polizei gemeldet. Er sieht insbesondere für die Mieter sowie für die Mitarbeitenden im Geschäftshaus ein Sicherheitsrisiko.
Casino-Betreiber sieht sich als Opfer
Hinter dem Casino steckt die Jatek GmbH – und die Firma kontert die teils heftigen Vorwürfe. Geschäftsführer Daniel Lamza betont gegenüber der «AZ»: «Auch wir sind die Leidtragenden. Die Vorfälle am Aarauer Bahnhof haben uns auch überrascht und stellen in vierzig Jahren Betriebsführung eine bisher einmalige Situation dar.»
Das Problem sei nicht das Casino an sich, sondern der grosse Bahnhof. Dessen Hotspots würden die fraglichen Personengruppen anziehen. Im Spiellokal würde demnach «keinerlei Alkoholkonsum toleriert, geschweige denn Drogenkonsum oder -handel». Der Sicherheitsdienst des Lokals könne die Personen aus dem Casino werfen, aber nicht aus der Unterführung.
Lamza hofft nun auf eine gute Zusammenarbeit mit allen Beteiligten, um das Problem zu lösen. Faes fordert derweil ein härteres Durchgreifen der Polizei. Eine von der Stadt organisierte Aussprache soll jetzt helfen.