Chaos der Axenstrasse kostete 2019 bereits 11 Millionen Franken
Seit einem Steinschlag Anfang Monat ist die Axenstrasse wieder gesperrt. Dieses Jahr haben die Sperrungen bereits elf Millionen Franken gekostet.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit Anfang Oktober ist die Axenstrasse gesperrt – nicht zum ersten Mal dieses Jahr.
- Die diesjährigen Sperrungen haben Kosten in der Höhe von 11 Millionen Franken verursacht.
- Im Moment verzögern sich die Sicherungsarbeiten wegen des regnerischen Wetters.
Seit rund einer Woche ist die Axenstrasse nach einem Steinschlag gesperrt. Dabei wurde sie erst Mitte September nach einer Sperrung wieder geöffnet. Schon damals war sie wegen eines Steinschlags gesperrt worden.
Das ist vor allem für die Urner Wirtschaft ein Ärgernis: Die Nord-Süd Verbindung ist nicht nur die wichtigste Zugangsstrasse für Unternehmen, welche sich nach Zürich oder Schwyz orientieren. Sondern auch der direkteste Weg zwischen der Ostschweiz und dem Gotthard. Täglich fahren etwa 15'000 Autos über die Strasse.
Wie lange sie gesperrt bleibt, ist derzeit noch nicht klar. «Es ist noch etwas früh, schon jetzt Prognosen zur Wiedereröffnung geben zu können. Aber ich denke nicht, dass wir wieder mit mehreren Wochen rechnen müssen», sagt Astra-Direktor Jürg Röthlisberger dem «Boten der Urschweiz».
Gemäss dem Direktor des Bundesamtes für Strassen (Astra) hängt dies von den Witterungsverhältnissen ab. Im Moment werden die Sicherungsarbeiten an der Axenstrasse durch das regnerische Wetter behindert. Aus Sicherheitsgründen könne an Regentagen im Absturzgebiet nicht gearbeitet werden, wie das Astra mitteilt.
Bisher elf Millionen Franken Ausgaben an der Axenstrasse
Immerhin: Nicht alle Sicherheitsvorkehrungen im Hang sind durch den Steinschlag wieder zerstört worden. Ausser den Reissleinen sei nichts kaputt gegangen.
Es ist bereits das dritte solche Ereignis an der Axenstrasse dieses Jahr. Jede Sperrung und ihre Bewältigung verursachen natürlich aufs Neue Kosten: «Sie haben uns dieses Jahr bisher rund elf Millionen Franken gekostet», so Röthlisberger.
Aber: «Wir wussten immer, dass uns der Hang am Axen etwas kostet. Dem ist sich auch das Parlament bewusst, und stellt die Gelder zur Verfügung.»
Auftrag für sichere Strasse 1970 erteilt
Der Bundesrat hatte die Kantone Schwyz und Uri bereits 1970 beauftragt, eine sichere Strasse zu planen. Gemäss Röthlisberger hätte das jetzige Projekt für eine neue Strasse, eine Schliessung im Gumpisch verhindert. «Die im Gumpisch geplante Steinschlaggalerie ist für 100-jährige Ereignisse und für Murgänge und Lawinen sogar auf 300-jährige Ereignisse ausgerichtet.»
Nicht nur wegen der Sicherheit der Verkehrsteilnehmer brauche es eine neue Strasse. Auch wegen den Leuten, «die in den Hang steigen müssen und die Ereignisse bewältigen».
Der Entscheid des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) zum neuen Projekt lässt aber auf sich warten. Und selbst wenn das Uvek den Entscheid fällt, könnte es bei allfälligen Rekursen noch etwas länger dauern. In diesem Fall «könnte es anschliessend nochmals vier Jahre bis zum Baubeginn dauern».
Aus Röthlisbergers Sicht ist das vorliegende Projekt das «einzig richtige, das die Situation am gesamten Axen in den Griff bekommt».