Christian Wasserfallen vergleicht Trump-Anhänger mit Klimaaktivisten
In einem Tweet verglich Christian Wasserfallen die Trump-Anhänger mit den Schweizer Klimaaktivisten. Nun hagelt es einen Shitstorm für den FDP-Politiker.
Das Wichtigste in Kürze
- Der FDP-Politiker Wasserfallen verglich die Besetzung des Bundesplatzes mit dem Trump-Mob.
- Damit löste er auf Twitter einen regelrechten Shitstorm aus.
- Links-Politiker weisen auf die Verharmlosung von Faschismus hin.
Während der Herbstsession im vergangenen Jahr besetzten Klimaaktivisten tagelang den Bundesplatz in Bern, was als illegale Aktion gilt. Diese Besetzung mit dem Sturm auf das Kapitols in Washington zu vergleichen, darauf kamen nur wenige. Doch genau dies tat FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen.
In einem Tweet greift er damit vor allem die Grünen und Linken an und löst einen regelrechten Shitstorm aus. Demnach kann er die Empörung der linken Parteien um die Geschehnisse in den USA nicht verstehen. Schliesslich haben sie gerade noch dabei geholfen, «dass der Bundesplatz tagelang ILLEGAL besetzt wurde.» Wie aus seiner Nachricht abzuleiten ist, betrachtet er das Verhalten der linken Parteien geradezu als heuchlerisch.
BREAKING!!!
— Christian Wasserfallen (@cwasi) January 7, 2021
Grüne & Linke empören sich endlich erstmals über politische #Ausschreitungen (in den USA). #rechtso!
Erst noch gerade halfen sie dabei, dass der #Bundesplatz tagelang ILLEGAL besetzt wurde.
Der Zweck heiligt niemals die Mittel! #lessonlearned? pic.twitter.com/PNOB4cZnoA
Der Berner Politiker erhält für diesen Vergleich nun jede Menge Gegenwind – nicht nur von Politikern. Auch der Kabarettist und Schauspieler Viktor Giacobbo meldet sich. «Der Zweck heiligt aber auch niemals die Vergleiche!», so seine Worte.
Operation Libero zeigt sich empört
Auch die Anhänger von Operation Libero sind empört über den Vergleich. Co-Präsidentin Laura Zimmermann sprach dabei nicht lange um den heissen Brei herum. Ihren Tweet beginnt sie mit dem Satz: «Sag mal bist du eigentlich völlig von Sinnen?» Zudem weisst sie Christian Wasserfallen daraufhin, was er als «angeblich Liberaler» für eine Aussage machte.
Sag mal bist du eigentlich völlig von Sinnen? Überleg dir jetzt mal ganz in Ruhe, was du hier für einen illegitimen Vergleich ziehst. Und was du hier als angeblich Liberaler grad für eine Aussage machst.
— Laura Zimmermann (@laura_zme) January 7, 2021
Stefan Schlegel, ebenfalls von der Operation Libero, weist in seiner Antwort auf die Verharmlosung von Faschismus hin.
Das Gefährlichste am Faschismus sind seine Verharmloser. Wer einen bewaffneten Versuch, die friedliche Machtübergabe zu verhindern (bei der es zu Toten kommt) vergleicht mit der illegalen aber friedlichen Besetzung des Bundesplatzes verharmlost Faschismus. https://t.co/yqwlMYMCUL
— Stefan Schlegel (@schlegel_stefan) January 7, 2021
So kommentierte etwa auch SP-Nationalrätin Tamara Funiciello oder die Grüne-Ständerätin Maya Graf den Post in die gleiche Richtung.
Christian Wasserfallen scheint unbeeindruckt
Was der Tweet im Netz für Reaktionen auslöste, davon scheint Wasserfallen unbeeindruckt zu sein. Seiner Meinung nach gilt: «Gewalt ist Gewalt, illegal ist illegal»
Offenbar fühlen sich einige mehr als betupft. Gewalt und illegale Aktionen gehören nicht zu einem liberalen Rechtsstaat & Demokratie. Gesetz gilt für alle!
— Christian Wasserfallen (@cwasi) January 7, 2021
Gewalt ist Gewalt, illegal ist illegal: Gilt für Faschos, Antifa, Klimademonstranten, sonstige Aktivisten, ...! #rechtso