Circus Royal streicht Löwen wieder vom Programm

Ein unerwarteter Knall! Der Schweizer Circus Royal streicht die Löwennummer per sofort aus dem Programm. Es sei eine wirtschaftliche Entscheidung gewesen.

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Der Circus Royal streicht die Löwennummer mitten auf der Tournee wieder aus dem Programm. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Circus Royal nimmt per sofort die Löwen aus der Show.
  • Es sei eine wirtschaftliche Entscheidung gewesen, kein Kniefall vor den Tierschützern.
  • Die drei Löwen sind mittlerweile zurück beim vorherigen Besitzer.

Gross war der Aufruhr, als der Circus Royal im Februar verkündete, wieder Löwen ins Programm zu nehmen. Tierschützer liefen Sturm und riefen den Bundesrat zum Handeln auf. Sogar der Bund selber schickte gar einen Experten vorbei, um für das Rechte zu schauen.

Doch der Circus Royal startete seine Tournee mit drei jungen Löwen, sowie Dompteur Thomas Lacey aus der berühmten Lacey-Familie. Doch jetzt ist Schluss - Der Zirkus verbannt die Löwen per sofort aus dem Programm. Mitten während der Tournee.

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In einem Facebook-Post verkündete der Circus Royal das Ende der Löwennummer. - Facebook/@Der grosse Schweizer Circus Royal

Damit hat auch der letzte Zirkus im Land seine Raubtiernummern beendet. Was ist passiert?

«Den Löwen ging es sensationell!»

Wie der Zirkus auf Facebook schreibt, sei der Entscheid rein wirtschaftlich. Es sei kein Kniefall vor Tierrechtsorganisationen. Die User reagieren in den Kommentaren mehrheitlich enttäuscht. Sie fragen sich, ob der Dompteur Lacey seine Arbeit nicht gut getan habe.

Doch Zirkusdirektor Oliver Skreinig räumt bei Nau alle Gerüchte vom Tisch. «Der Entscheid hat nichts mit Tom Lacey zu tun. Es war seine erste Saison alleine mit den Löwen, es tut uns auch für ihn sehr Leid.»

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Thomas Lacey ist ein bekannter Dompteur und Löwen-Trainer. - Circus Royal / Alexander Leumann 2019

Auch habe das Löwen-Aus nichts mit dem Wohl der Tiere zu tun: «Den Löwen ging es sensationell!», beteuert Skreinig. «Es war wirtschaftlich mit den drei Löwen ein riesiger Aufwand, der momentan in keinem Verhältnis steht.» Es ginge nicht um Geld, sondern um Personal.

«Wir haben wahnsinnige Mitarbeiter-Probleme und viele Wechsel. Hinzu kommt, dass die ganze Raubtierhaltung einen immensen Aufwand bedeutet.» Die Schweiz habe schliesslich eine der strengsten Auflagen weltweit , regelmässige Besuche der Veterinärämter gehören zum Alltag.

Löwen-Comeback nicht ausgeschlossen

Als Ersatz gibt es nun eine «aussergewöhnliche Luftdarbietung.» Doch der Entscheid ist nicht für immer, ganz im Gegenteil. «Sollten wir wiedermal eine Darbietung finden, die zu uns passt, werden wir auch wieder Raubtiere ins Programm nehmen. Wir sind auch schon dran, eine neue Nummer zu finden.»

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Erst noch im März zeigte der Circus Royal vor Ort, wie es den Löwen geht. - Nau

Sowohl Löwen, als auch Elefanten oder Seelöwen schliesst Skreinig nicht aus. Die drei Löwen sind - gemeinsam mit Dompteur Lacey - zurück zu ihrem vorherigen Besitzer Martin Lacey nach München. Nicht ganz zufällig der Bruder von Tom Lacey.

Der Circus Royal bedauert zwar das Löwen-Aus. Doch der Direktor gesteht: «Die Löwen haben sowieso nicht wirklich Publikumsinteresse gebracht. Besonders im Vergleich zur Tiger-Nummer 2016. Der Funke ist nicht so ganz rüber gesprungen.»

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