Coop & Migros: Konsumenten zahlen auf Biogemüse happige Aufschläge
Bei Biogemüse erlauben sich Coop und Migros saftige Gewinnmargen. Kunden müssen teils bis 90 Prozent draufzahlen.

Das Wichtigste in Kürze
- Bei Migros und Coop müssen Kunden mit hohen Preisaufschlägen bei Bio-Gemüse rechnen.
- Gegenüber dem Einkaufspreis müssen sie zwischen 50 und 90 Prozent drauflegen.
- Dies zeigt eine Analyse von «saldo», die Detailhändler widersprechen.
Konsumenten müssen bei Coop und Migros teilweise fast das Doppelte gegenüber dem Einkaufspreis für Bio-Gemüse hinblättern. Das Magazin «saldo» hat nun aufgedeckt, dass die beiden Detailhändler meist 50 bis 90 Prozent mehr verlangen. Dies im Vergleich zu den Anschaffungskosten.
Dies ergab sich aus Preislisten, die Gemüsehändler «saldo» zur Verfügung stellten. Sie zeigten, wie viel Coop und Migros für abgepacktes Bio-Gemüse bezahlten.
Demnach erstand Coop beispielsweise Bio-Pastinaken für 4.40 Franken je Kilo. Im Laden wurden dem Konsumenten dann stolze 9 Franken abgezwackt.
Ähnlich ist es bei der Konkurrenz. Bei Migros wurde Mitte März Bio-Lauch für 4.50 Franken angeschafft. Weiterverkauft wurde dieser dann für 7.40 Franken.
Konsumenten verärgert
Zu diesem happigen Preisaufschlag äusserte sich der pensionierte Bio-Gemüsebauer Hans-Ulrich Müller. Er sagte zu «saldo»: «Für Bio-Karotten erhielten wir vor rund 30 Jahren 1.30 Franken pro Kilo. Letztes Jahr waren es nur noch 85 Rappen.»

Gleichzeitig würden die Detailhändler aber im Regal 2.80 Franken verlangen. «Das Risiko tragen die Bauern», so Müller.
Gegenüber der Konsumentenzeitschrift wollte Coop die genannten Einkaufspreise «nicht bestätigen». Migros proklamiert: «Diese Zahlen schiessen an der Realität vorbei.» Die Gewinnmargen seien laut den Detailhändlern nicht höher bei Bio-Produkten, verglichen mit gewöhnlicher Ware.