Corona verzögert Kampfjet-Offerten
Wegen den Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus verzögert sich die zweite Offertenrunde für die neuen Kampfjets. Der Fahrplan zur Beschaffung bleibt jedoch.
Das Wichtigste in Kürze
- Die zweite Offertenrunde für neue Kampfflugzeuge verschiebt sich um drei Monate.
- Grund dafür sind die Einschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus.
- Auf den Fahrplan der Beschaffung soll der neue Termin keinen Einfluss haben.
Der Bund verschiebt die zweite Offertrunde für neue Kampfflugzeuge und Boden-Luft-Raketen um drei Monate. Grund sind die Einschränkungen aufgrund der Coronavirus-Pandemie. Auf den Fahrplan der Beschaffung soll der neue Termin keinen Einfluss haben.
Der Bundesrat hatte sich von Anfang an einen gewissen zeitlichen Spielraum offengelassen: Den Typenentscheid kündigte er für Ende 2020 oder Anfang 2021 an. Nun, da die zweite Offerte erst im November eingereicht wird, dürfte der Entscheid nicht im laufenden Jahr fallen.
Armasuisse hatte die zweite Offertanfrage für Kampfjets und für die bodengestützte Luftverteidigung (Bodluv) den Regierungsstellen der Herstellerfirmen im Januar übergeben. Die Pandemie habe weltweit Massnahmen ausgelöst, von denen auch alle Kandidaten betroffen seien, schreibt Armasuisse in einer Mitteilung vom Dienstag.
Mitarbeitende fielen aus oder könnten aufgrund der Vertraulichkeit der Dossiers im Homeoffice nicht durchgehend an den Offerten arbeiten. Zudem erschwerten die Reisebeschränkungen physische Gespräche. Die Informationen der zweiten Offerte und Erkenntnisse aus den verschiedenen Erprobungen fliessen zusammen mit einer umfassenden Risikoanalyse in den Evaluationsbericht. Dieser bildet die Grundlage für den Typenentscheid des Bundesrats.
Vier Anbieter noch im Rennen
Alle vier Kampfjet-Anbieter, die an der ersten Offertrunde teilnahmen, sind noch im Rennen. Es handelt sich um das Tarnkappenflugzeug F-35 von Lockheed Martin, den F/A-18 Super Hornet von Boeing, den Rafale des französischen Herstellers Dassault und das Airbus-Flugzeug Eurofighter aus Deutschland.
Auch für die Bodluv-Beschaffung bleiben beide Hersteller im Rennen. Eingegangen waren Angebote für das Raketensystem Patriot des US-Herstellers Raytheon und die mit Aster-Raketen bestückte SAMP/T-Plattform von Eurosam aus Frankreich.
Die Abstimmung über den Kampfjet-Kauf findet am 27. September statt. Über die Bodluv-Beschaffung wird nicht abgestimmt.