Coronavirus: An Weihnachten können Konflikte «eskalieren»

Remo Röthlisberger
Remo Röthlisberger

Bern,

Die Lage um das Coronavirus verschärft sich. Gibts an Weihnachten gar Zoff zwischen Geimpften und Ungeimpften? Ein Soziologe schätzt ein.

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Auch in der besinnlichen Weihnachtszeit sorgt das Coronavirus für Zündstoff. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Corona-Lage verschärft sich weiter und gefährdet die Weihnachts-Feiertage.
  • Verlieren die Geimpften wegen der neuen Massnahmen langsam die Geduld mit den Ungeimpften?
  • Ein Schweizer Soziologe schätzt ein.

Die neuen Massnahmen und das schleppende Impftempo können auf das Gemüt drücken und stellen die Geduld auf die Probe. Bereits gibt es erste Personen, die die Nase voll haben und sich nicht mehr mit Ungeimpften treffen. Unter ihnen etwa die Schweizer Slam-Poetin Hazel Brugger (27).

Auch im ÖV sorgen Corona-Kritiker zusehends für Zoff, weil einige keine Maske tragen.

Und nun steht das Weihnachts-Fest an. Droht da nun der grosse Knall zwischen Geimpften und Ungeimpften in der Familie?

Coronavirus
Ueli Mäder ist Soziologe an der Universität Basel. Er glaubt nicht, dass das Coronavirus die Gesellschaft gespalten hat. - Keystone

Durchaus möglich, meint Soziologe Ueli Mäder zu Nau.ch. «Zuhause geht eher die Post ab. Da ist die Gefahr grösser, dass Konflikte eskalieren.»

Im öffentlichen Raum sei die soziale Kontrolle stärker. Da hielten sich die Personen eher zurück.

«Längst nicht alle reagieren gereizt»

Wie weiter, wenn sich in den eigenen vier Wänden durch das Coronavirus ein Konflikt anbahnt? Wenn sich geimpfte und ungeimpfte Verwandte in die Haare kriegen? Der Schweizer Soziologe ist für «lebendige Debatten». Auch Gelassenheit könne helfen.

«Wer andere Haltungen verstehen will, muss sie nicht rechtfertigen, aber respektieren. Das hilft», ist Mäder sicher.

Zoff wegen den Impfungen gegen das Coronavirus werde es aber zum Glück nicht überall geben: «Einzelne Geimpfte reagieren zwar zunehmend gereizt, aber längst nicht alle.»

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Ueli Mäder sieht an den privaten Weihnachtsfesten am meisten Konfliktpotenzial. - Pixabay

Der langjährige Uni-Professor rät: «Zur Demokratie gehört auch, dass gewählte Regierungen in einer verworrenen Lage mehr entscheiden dürfen. Egal, ob mir das inhaltlich passt. Wichtig ist, dass Entscheide möglichst gut begründet und nachvollziehbar sind.»

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