Coronavirus: Armeeapotheke kauft Pandemie-Material für 96 Millionen
Die Beschaffung von Materialien im Kampf gegen das Coronavirus kosteten die Armeeapotheke fast 100 Millionen Franken. Zu Ende ist sie noch nicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Rahmen der Pandemie hat die Armeeapotheke Material für 96 Mio. Franken eingekauft.
- Die Bewirtschaftung von Material und vor allem der Impfstoffe kostete 14 Mio. Franken.
- Die Kosten der Impfstoffe selbst sind bisher unbekannt.
Die Armeeapotheke hat in der Pandemie von Mitte 2020 bis Ende 2021 für 96 Millionen Franken medizinisches Schutzmaterial beschafft. Und 14 Millionen Franken kostete die Bewirtschaftung von Material und vor allem der Impfstoffe gegen das Coronavirus. Das geht aus dem zweiten Beschaffungsbericht der Taskforce Beschaffungskoordination Corona VBS hervor, der am Mittwoch veröffentlicht wurde.
Fast alle aufgeführten Bewirtschaftungskosten verursachten in den 18 Monaten die Lagerung und die Transporte von Impfstoffen. Sie betrugen mehr als 13 Millionen Franken.
Ende 2020 wurden in der Schweiz die ersten Impfungen gegen das Coronavirus verabreicht. Geld kosteten die Einrichtung und laufende Anpassungen der nötigen Infrastrukturen, wie das Verteidigungsdepartement (VBS) schrieb. Beispielsweise mussten Tiefkühl- und Ultratiefkühlschränke für die Lagerung der Impfstoffe angeschafft werden.
Ebenso brauchte es Logistik-Infrastrukturen, Lagerräume, Behälter und Trockeneis für den Transport der Impfstoffe sowie Hilfsmittel für den Umgang mit Trockeneis. Dazu mussten externe Transporte-Dienstleister bezahlt werden.
Coronavirus: Testmaterial für rund 29 Millionen Franken
Was die Impfstoffe selbst bisher kosteten, ist noch nicht bekannt. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) will die Verträge zur Beschaffung spätestens bis Ende Juni 2022 zugänglich machen. Dann sei die Impfstoffbeschaffung für 2023 abgeschlossen, teilte es dazu mit.
Der Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte (Edöb) hatte dem BAG im Rahmen eines Schlichtungsverfahrens empfohlen, die Verträge zu veröffentlichen.
Eingekauft hat die Armeeapotheke in den 18 Pandemie-Monaten etwa Testmaterial für rund 29 Millionen Franken. Die Kosten der FFP2-Atemschutzmasken beliefen sich auf rund 16 Millionen Franken. Die Transportkosten der Luftfracht beliefen sich auf rund 7 Millionen Franken. Die Mittel für die Beschaffungen werden dem Covid-19-Kredit belastet.
Der Weltmarkt für in einer Pandemie wichtiges Schutzmaterial – etwa Masken – habe sich stark beruhigt, heisst es im Bericht. Es sei deshalb wieder möglich gewesen, über spezialisierte Schweizer Lieferanten Beschaffungen zu tätigen.
Beschaffungen laufen weiter
Es konnte auf im Markt etablierte Produkte zurückgegriffen werden. Die Qualität der Waren wurde gemäss Bericht vor dem Kauf überprüft. Ebenso mussten die Produktions- und Lieferketten offengelegt werden. In der ersten Phase der Pandemie hatten Mängel namentlich bei der Maskenbeschaffung zu reden gegeben.
Die Beschaffungen der Armeeapotheke laufen weiter, wie es hiess. Weiterhin würden nach den Vorgaben des BAG Einkäufe getätigt, und die Armeeapotheke bewirtschafte die Güter weiterhin. Für die Zeit ab Anfang 2022 soll jährlich über die Beschaffungen informiert werden.
Für die Beschaffung von wichtigen medizinischen Gütern bewilligte das Parlament Anfang Mai 2020 Kredite von insgesamt 2,45 Milliarden Franken.